Neue Attraktion
Die historische Dewoitine ist in Grenchen gelandet

Der Flughafen Grenchen ist um eine Attraktion reicher. Die historische Dewoitine-Maschine aus dem Jahr 1931 ist am Samstag nach Grenchen geflogen worden.

Andreas Toggweiler
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Ein erst letztes Jahr gegründeter Verein von Enthusiasten historischer Flugzeuge hatte sich zum Ziel gesetzt, die Maschine mit Jahrgang 1931, die lange Jahre in Grenchen stationiert war und auch nach der Uhrenstadt getauft ist, hierherzubringen. Mit einem Darlehen konnte das Flugzeug von einem Privatbesitzer zurückgekauft werden.

Es wurde von Paul Misteli, Chefpilot des Vereins Hangar 31, am Samstag von Sitterdorf (SG) nach Grenchen überflogen. «Der Flug verlief reibungslos», erklärte Misteli nach der butterweichen Landung.. Dies ist nicht selbstverständlich, ist doch die Dewoitine D26 nicht ganz einfach zu fliegen, bzw. zu landen. Sie hat beispielsweise kein Bremspedal, nur eine Handbremse.

Rittlings auf dem Flugzeug

«Karl Sänger, Flugzeugmechaniker und ehemaliger Dewoitine-Pilot hat uns technisch eingewiesen,» erklärt Vereinspräsident Brotschi. «Der Motor ist kompliziert und die ersten Rollversuche fanden mit Sänger auf dem Rumpfrücken statt.» Nach dem Start wurde die Dewoitine von den Vorbesitzern Albert und Elisabeth Zeller im «Bücker» bis nach Koblenz begleitet.

Im Niederamt wurde er von zwei weiteren Bücker-Doppeldeckern mit Roger Mathys und Viktor Hugi am Steuer «abgeholt» und nach Grenchen eskortiert, wo der Vereinsvorstand mit Peter Brotschi an der Spitze die Maschine in empfang nahm. Auch einige neugierige Fliegerfans fanden sich zur Landung am Flughafen ein. Brotschi zeigte sich erfreut, dass ein wichtiger Schritt gelungen ist. Ziel des Vereins sei es jetzt, die Maschine regelmässig der Öffentlichkeit im Flug zu zeigen. Vereinsmitglieder sollen die Möglichkeit erhalten, von einem Begleitflugzeug der einsitzigen Dewoitine im Flug zu folgen.

Pilot Paul Misteli Er hat die historische Maschine des Vereins Hangar 31 an den Flughafen Grenchen überführt. Das ehemalige Flugzeug der Schweizer Luftwaffe, das nach der Uhrenstadt benannt ist, ist damit nach Grenchen zurückgekehrt.
12 Bilder
Sicher in Grenchen gelandet
Über der Ostschweiz
Karl Sänger sitzt rittlings auf der Maschine und instruiert den Piloten
Die Maschine wird vom Publikum begutachtet
Dewoitine mit Empfangs-Bücker über Lostorf
Die Maschine mit dem Grenchner Wappen
Das Emblem des Vereins
Der Vorstand von Hangar 31 freut sich
Dieses Team hat die Dewoitine restauriert
Blick ins Cockpit
zu Hause

Pilot Paul Misteli Er hat die historische Maschine des Vereins Hangar 31 an den Flughafen Grenchen überführt. Das ehemalige Flugzeug der Schweizer Luftwaffe, das nach der Uhrenstadt benannt ist, ist damit nach Grenchen zurückgekehrt.

pbg/at.

Gleicher Motor wie Lindbergh

Nach der Landung wurde ein Teil des Tarmac abgeriegelt und die Interessierten konnten die historische Maschine von der Nähe betrachten. Beispielsweise ihren mächtigen Neunzylinder-Sternmotor von Hispano Suiza. «Das ist derselbe Motortyp, mit dem Charles Lindbergh 1928 als erster den Atlantik überquert hat», erläuterte Brotschi. Da auch am Sonntag bestes Flugwetter herrschte, erhob sich gegen Mittag die Dewoitine nochmals in die Lüfte.

Wie geht es jetzt weiter? «Wir können das Flugzeug zu einem symbolischen Preis im Hangar der Segelflieger einstellen», erklärt der Vereinspräsident weiter. Der zurzeit rund 20 Personen umfassende Verein sucht noch weitere Mitglieder, welche mithelfen, dass die Maschine regelmässig in die Luft kommt. Denkbar sei beispielsweise, dass zusammen mit der anderen noch flugtüchtigen Dewoitine (sie ist in der Westschweiz zuhause) eine Doppelpatrouille gebildet und an Flugmeetings und Events gezeigt wird.

«Toll wäre, wenn wir wieder eine Schleppeinrichtung einbauen könnten», sinniert Vorstandsmitglied Thomas Fessler. Als Fan und Restaurator von historischen Segelflugzeugen, wäre das ganz in seinem Sinn. Immerhin habe diese Dewoitine in Grenchen als Schleppflugzeug Dienst getan.

Ideen gibt es als genug. Brotschi ist es ein Anliegen, auch an jene nicht zu vergessen, welche das Flugzeug in jahrelanger Handarbeit restauriert haben.