Der Grenchner Stadtpräsident François Scheidegger und der Personalverband zeigen sich zufrieden ob der Resultate einer Arbeitszufriedenheitsumfrage. Die guten Noten für den Stapi werden als verdient angesehen.
Diese Woche sind die Resultate einer Arbeitszufriedenheitsumfrage beim städtischen Personal veröffentlicht worden – jedenfalls soweit dies der Datenschutz zulässt. Publiziert wurden nur die Durchschnittswerte aller Bewertungen, was immerhin gewisse Anhaltspunkte gibt. So haben durchschnittlich 83 von 100 Angestellten Freude an ihrer Arbeit und finden diese sinnvoll.
An einer Personalversammlung am Mittwoch wurden auch die Angestellten über die Resultate informiert, wie zuvor schon der Gemeinderat. Claude Barbey, Präsident des Personalverbandes der Stadt (PVG), danach: «Die Umfrage ist professionell erhoben und erscheint somit glaubwürdig.» Damit könne sie als Benchmark dienen für weitere Erhebungen und Vergleiche.
«Brennpunkte» angesprochen
«Dass der Stadtpräsident insgesamt gute Noten erhält, wurde erwartet und ist verdient», so Barbey weiter. Während der Umfrage sei der Vorstand des PVG jedoch von der Basis mit einigen Fragen und «Brennpunkten», welche einzelne Mitarbeiter beschäftigten, konfrontiert worden. Der PVG-Vorstand gehe nun davon aus, «dass diese Brennpunkte, welche sich in den tiefsten Werten der Umfrage widerspiegeln, vom Stadtpräsidenten persönlich mit den Betroffenen diskutiert und einvernehmlich korrigiert werden». Eine weitere Befragung in ein bis zwei Jahren sei wünschenswert.
Befragung wiederholen
Stadtpräsident François Scheidegger teilt diese Auffassung. Eine weitere Befragung zu einem späteren Zeitpunkt sei sinnvoll und könne auch Veränderungen aufzeigen. Bereiche mit Problemen habe er schon vor der Umfrage identifiziert und er habe auch schon Massnahmen eingeleitet. Die Schwachpunkte würden zusammen mit den Abteilungsleitern angegangen. «Manchmal kann man nur schon mit ein wenig mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit viel erreichen.»
Dass er selber so gute Noten erhalte, habe er nicht erwartet, «aber es hat mich natürlich sehr gefreut», so Scheidegger weiter. Noch wichtiger sei hingegen, dass die Umfrage insgesamt und in vielen Bereichen sehr gute Resultate gezeitigt habe. «Das Gesamtbild der Umfrage stimmt mit dem persönlichen Eindruck überein, den ich vom Arbeitsklima in der Stadt habe.»
«Ein Führungsinstrument»
Initiiert wurde die Umfrage von der CVP, die im Frühjahr 2014 mit einem entsprechenden Vorstoss im Gemeinderat auf offene Ohren stiess. CVP-Fraktionschef Andreas Kummer zeigt sich mit dem Resultat der Umfrage wie auch mit der Art der Durchführung zufrieden. «Sie wurde so durchgeführt, dass das Resultat ehrlich und aussagekräftig ist.» Die Befragung sei ein wichtiges Führungsinstrument für den Stadtpräsidenten, indem sie ein Gesamtbild vermittle. «Bis jetzt hörte der Stapi lediglich jene, die am lautesten reklamieren.»
Sie zeige aber auf, dass «kein akuter Handlungsbedarf» bestehe. Anderseits gebe sie Anhaltspunkte für Verbesserungspotenzial, so im Bereich Führungskompetenz und Wertschätzung. Dass einige Angestellte zu wenig Wertschätzung empfänden, sei aber kein Grenchen-spezifisches Problem.