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Der Mitarbeiterbestand ist seit 2010 bis heute von 19 auf 27 gewachsen. Damit verbunden ist auch ein Produktionswachstum. Doch dadurch wurde der alte Standort zu eng und eine neue Liegenschaft musste her.
Als ein «Kleinod» bezeichnete Thomas Bertolini, Verwaltungsratspräsident von Rolla Microgear AG, die Firma, die gestern Montag ihren neuen Standort an der Lengnaustrasse einweihte. Dies nicht zuletzt, weil das Grenchner Unternehmen den vergangenen und stets andauernden Wirtschaftskrisen erfolgreich trotzte.
Während andere Industriebetriebe auf Tauchfahrt gingen, konnte Geschäftsführer Philippe Nicotera schon vor zwei Jahren verkünden, dass sich Rolla Microgear als Spezialistin für Mikroverzahnungen gar auf einem Wachstumskurs befinde. Dass sich ihre Produktion eher an der Medizinaltechnik, Optik, dem Maschinenbau sowie an der Luft- und Raumfahrt orientiert, nicht aber an der krisengebeutelten Autoindustrie, kam der Firma dabei entgegen.
Zu eng am alten Standort
So konnte der Mitarbeiterbestand seit 2010 bis heute von 19 auf 27 erhöht werden. Damit verbunden ist auch ein Produktionswachstum, das entsprechende Konsequenzen hatte: Am alten Firmensitz an der Arnold-Baumgartner-Strasse wurde es mit 800 Quadratmetern definitiv zu eng.
Und so begab man sich auf die Suche nach einem neuen «Samtkissen» fürs «Kleinod»: Im September 2011 erwarb Rolla Microgear die Liegenschaft über 2850 Quadratmeter Gebäudefläche an der Lengnaustrasse 13, wo sich bis 2005 eine Produktionsstätte der Mathys AG (Medizinaltechnik) und noch früher von Littelfuse AG (Elektrokomponenten) befand. Bis Juli 2012 schliesslich erfolgte der Umzug, und gestern die Eröffnung mit Lieferanten, Kunden, Mitarbeitern, Behördenmitgliedern und Vertretern der deutschen Faulhaber-Gruppe, der Rolla Microgear als Tochtergesellschaft angegliedert ist.
Angereist war auch Fritz Faulhaber, CEO der Faulhaber GmbH, der die Entwicklung des Produktionsbetriebs würdigte - gerade auch angesichts der starken Konkurrenz, die weltweit in diesem Bereich herrsche. «Gedanken zum Heranwachsen des Kindes Rolla Microgear» stellte danach VR-Präsident Bertolini an. Dabei liess er die Entstehungsgeschichte des Betriebs Revue passieren. Am Ausgangspunkt steht das 1953 gegründete «Atelier für Uhrenräder», aus dem dann 1990 die Rolla Microgear hervorgegangen war. So befand Bertolini: «Mit fast 60 Jahren kann man schon von einem Grenchner Traditionsunternehmen sprechen.»
Dank fürs Standortbekenntnis
Dass man dasselbe - mit Betonung auf «Grenchner» - nun auch weiterhin behaupten kann, war im Vorfeld des Umzugs im Übrigen alles andere als in Stein gemeisselt: «Auch Biel stand als Firmensitz ursprünglich zur Diskussion», so Bertolini. Warum also hält man am Standort Grenchen fest? «So sind wir näher bei den Mitarbeitern, die hier wohnen und die wir nicht verlieren wollen.» Ausserdem haben auch die Wirtschaftsförderung von Stadt und Kanton und die Behörden der Stadt durch ihr Interesse und ihre Unterstützung den Entschluss zum Standort Grenchen bekräftigt, erklärte Bertolini weiter.
Als Gastredner ging auch Stadtpräsident Boris Banga auf diesen Punkt ein und meinte nicht ganz unbescheiden: «Ich freue mich, dass Rolla Microgear am Standort Grenchen festhält, dem wahrscheinlich wichtigsten Platz des Kantons.» Weiter lobte er, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mutige unternehmerische Entscheide wie diese «von immenser Wichtigkeit seien.» Umgekehrt sei man seitens Stadt im Gegenzug dafür auch immer bestrebt, ein offenes Ohr für die Anliegen zu haben und von politischer Seite her die besten Rahmenbedingungen sicherzustellen.
Nach der feierlichen Banddurchschneidung erhielten die geladenen Gäste die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten genauer in Augenschein zu nehmen. Nicht nur «mehr Platz für Wachstum», machte dabei Geschäftsführer Nicotera geltend: «Gerade für die Medizinaltechnik ist viel Licht äusserst wichtig.» Weiter vermittelte der Rundgang einen Eindruck der vielfältigen Prozessschritte, die hier unter einem Dach vereint sind: von der automatischen Fertigung der Teile über die Montage bis hin zur Qualitätskontrolle. Gerade letztgenanntes ist nötig bei einer Firma, die im Hundertstel- bis Tausendstel-Millimeterbereich hantiert.