Vizekommandant Bruno Bider wurde am Dienstag als Nachfolger von Rolf Witschi zum neuen Feuerwehrchef gewählt.
Gestern wurde Bruno Bider als einziger Kandidat vom Gemeinderat als Nachfolger für den Ende Jahr zurücktretenden Rolf Witschi gewählt. Eine Kommission, bestehend aus Vertretern der Partei-Fraktionen, einem Instruktor der Feuerwehr und Stadtpräsident Boris Banga hatten aus den Bewerbungen eine Auswahl getroffen und dem Gemeinderat die Einer-Kandidatur vorgeschlagen. Das Echo auf seine Wahl war sehr positiv, vor allem die Grenchner Feuerwehrleute haben seine Wahl zum Kommandanten, dem einzigen 100-Prozent-Posten mit Festanstellung, sehr begrüsst.
Nötiger Rückhalt bei Mannschaft
«Ich freue mich sehr über meine Wahl», so Bider, vor allem nach der langen Ungewissheit, welche die Nachfolgeregelung mit sich gebracht hatte. Er sei froh, dass er als Grenchner gewählt worden sei und für die Feuerwehr jetzt keine grossen Veränderungen zu erwarten seien.
Im Zusammenhang mit der Überprüfung einer Zusammenlegung von Feuerwehr, Zivilschutz und Rettungsdienst, waren nämlich Befürchtungen aufgetaucht, dass ein Auswärtiger einen übergeordneten, neuen Kommandoposten Dienste übernehmen würde. Die Stelle des Feuerwehrkommandanten wurde entsprechend ausgeschrieben. Die Feuerwehr braucht aber – nach Meinung der involvierten Spezialisten – jemanden, der über den nötigen Rückhalt bei der Mannschaft verfügt und sein Metier von Grund auf kennt.
Auf die Frage, ob der «übergeordnete Posten» ihn auch interessieren würde, meint Bider: «Wenn man an mich herantritt, müsste zuerst der Aufgabenbereich abgeklärt werden. Aber ich sage grundsätzlich niemals Nein zu einer Herausforderung.» Und wenn er jemand Neuem unterstellt werde, habe er auch kein Problem damit. «Ich habe mich für den Posten des Kommandanten der Feuerwehr Grenchen beworben. Wenn ich die Feuerwehr führen und leiten kann, man mich arbeiten lässt, hat sich mein Wunsch erfüllt.»
Verbesserte Situation
Er mache seinen aktuellen Job beim Kreisbauamt I gerne, und es schmerze ihn, die Stelle aufzugeben. «Aber für mich verbessert sich die Situation spürbar.» Neben dem 100-Prozent-Job habe er in der Freizeit zusätzlich den Feuerwehrdienst absolviert. Seine Stelle sei ausgeschrieben, und die Doppelbelastung nehme bis Ende März eher noch zu, bis sein Nachfolger eingearbeitet sei.
Zwei Aufgaben beschäftigen ihn in nächster Zukunft: Erstens muss das Platzproblem gelöst werden: Eines der Fahrzeuge steht draussen, weil die Garagen zu wenig Platz bieten. Die Frage stelle sich zwangsläufig, ob ein Neubau oder eine Renovation des alten Feuerwehrgebäudes sinnvoll sei, meint Bider. Die Feuerwehr würde eine Sanierung vorziehen, ein Provisorium sei aber so oder so notwendig. Weiter müssten auch bei den sanitären Einrichtungen einige geschlechterspezifische Anpassungen vorgenommen werden. Zweitens: Bider möchte für die Stadt Grenchen das maximale Dienstalter von 42 auf 45 oder sogar 50 Jahre prüfen. «Viele Angehörige der Feuerwehr sind mit 42 noch sehr leistungsfähig, sind gut ausgebildet und verfügen über eine grosse Erfahrung. Diese Leute nach Hause zu schicken, macht wenig Sinn.» Zum einen würde mit einer Dienstaltererhöhung das Personalproblem entschärft, zum anderen flössen so Mehreinnahmen in die Kasse, weil die Ersatzabgaben bis Dienstalter-Ende obligatorisch sind.
Als Vizekommandant hat Bider schon in der Vergangenheit einige Aufgaben des Kommandanten übernommen. Den Schlussrapport 2010 und die Neurekrutierung im Dezember wird auch Bider planen und durchführen. Er wird das Amt am 1. Januar 2011 offiziell übernehmen.