Die verunfallte Dewoitine D.26 des Grenchner Vereins «Hangar 31» wird zurzeit repariert. Die Schäden halten sich in Grenzen.
Die im August in Wittinsburg verunfallte Dewoitine D.26 286/HB-RAG «Stadt Grenchen» ist nun zerlegt. Der Flügel und das Leitwerk befinden sich beim Flugzeug-Wartungsbetrieb Air Mobile Service in Bex VD, wo Firmenchef Daniel Koblet feststellen konnte, dass sich die Schäden glücklicherweise in engen Grenzen halten.
Der Motor wurde demontiert, was für drei Arbeitskräfte ein volles Tagespensum bedeutete. Dafür weilte Flugzeugmechaniker Laurent Calame von Air Mobile Service in Grenchen. Er kennt das Flugzeug in- und auswendig, fliegt er doch die in Lausanne stationierte Dewoitine mit der Nummer 284.
Der Neunzyliner-Sternmotor Hispano-Suiza wird bei der Firma Mécanair auf dem Flugplatz Fribourg-Ecuvillens einer Kontrolldemontage unterzogen. Der zerbrochene Propeller wird vollständig durch einen neuen ersetzt, den die Firma Hoffmann Propeller im bayrischen Rosenheim bauen wird.
Im Moment steht nur noch der Rumpf in Grenchen, der von der Grenchner Transportfirma Hediger im Verlaufe des Herbstes auch nach Bex transportiert wird. Dort wird die Dewoitine anschliessend wieder zusammengebaut. Nach dem jetzigen Stand der Dinge wird der 85-jährige Oldtimer im kommenden Frühling wieder flugtauglich sein.
Inzwischen wurde im Internet auch ein erster summarischer Bericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) zum Unfall veröffentlicht. Wir zitieren im folgenden aus dem Bericht:
«Der Pilot der Dewoitine D.26 mit dem Kennzeichen HB-RAG plante, an den Flugtagen Wittinsburg teilzunehmen, und führte aus diesem Grund am 19. August 2016 einen Rekognoszierungsflug vom Flugplatz Grenchen (LSZG) zum temporär eingerichteten Flugfeld in Wittinsburg BL aus.
Nach Überflug des Meldepunktes Eptingen ... flog der Pilot hinter einem weiteren Flugzeug in eine linke Platzrunde für die Landerichtung 10 ein und verschaffte sich im Gegenanflug eine Übersicht über die aktuellen Bedingungen auf dem Flugfeld. Aufgrund der gesichteten, guten Verhältnisse entschied er sich zu einem Anflug auf die Piste 10.
Der erste Endanflug erfolgte zu hoch und der Pilot führte ein Durchstartmanöver mit erneutem Einflug in die linke Platzrunde aus. Der zweite Anflug erfolgte gemäss Aussage des Piloten etwas tiefer und mit einer Endanfluggeschwindigkeit von 120 km/h und nachfolgendem Aufsetzen am Anfang der Piste 10. Augenzeugen am Boden beobachteten, dass die HB-RAG erst nach rund einem Drittel der Piste aufsetzte.
Die verbleibende Pistenlänge reichte nicht aus, um das Flugzeug abzubremsen, sodass es mit rund 10 km/h das leicht abfallende Pistenende überrollte. In der Folge überschlug sich das Flugzeug im angrenzenden Maisfeld.
Gemäss Angaben des Piloten gab es keine technischen Gründe, die zur ungenügenden Verzögerung auf der feuchten Graspiste und zum nachfolgenden Überrollen des Pistenendes führten.» So weit der Wortlaut des Sust-Berichtes. (pbg/at.)