In Grenchen marschieren die Chessler jeweils als Sternmarsch aus verschiedenen Stadtteilen ins Zentrum. Heuer liefen die Pferde eines Reitstalls Amok.
Etwas weniger Chessler als in anderen Jahren haben laut Oberchesslerin Sheena Ettlin in Grenchen an der lärmigen Tagwache der Fasnächtler teilgenommen. Dies sei wohl auf die Schulferien zurückzuführen, vermutet die Chesslete-Organisatorin. Der Sternmarsch der Chessler ins Stadtzentrum sei ansonsten gut gelaunt und ohne Zwischenfälle verlaufen.
Das stimmt nur bedingt. Nach der Chesslete meldete sich die völlig aufgebrachte Reitstall-Betreiberin Cordelia Weber von der alten Reithalle an der Dählenstrasse.
Immer an der Chesslete steht sie um fünf Uhr auf, um auf ihre Pferde aufzupassen, die auf Lärm empfindlich reagieren. «Völlig unangekündigt zog der lärmende Chesslerzug direkt vor der Reithalle vorbei, was er in den letzten 18 Jahren noch nie gemacht hat. Die Pferde liefen Amok. Eines konnte ich gerade noch davon abhalten, aus der Box auszubrechen. Es hätte Schlimmes passieren können», so Weber. Sie verstehe nicht, wieso die Chessler plötzlich einen anderen Weg genommen hätten als sonst.
Oberchesslerin Sheena Ettlin betont demgegenüber, dass es keine vorgegebenen Chesslerrouten gebe. «Die Gruppen suchen sich ihren eigenen Weg ins Zentrum». Man werde aber sicher nächstes Jahr Rücksicht nehmen. Auch Fasnachtsober Diego Kummer – er war auf einer anderen Route unterwegs – bedauert den Vorfall. Weber, die sich in der Früh lautstark bei den Chesslern beschwert hatte, habe später selber eingeräumt, emotional reagiert zu haben. Man werde bestimmt für die nächste Chesslete wieder eine weniger kritische Route finden, verspricht er.