Grenchens Stadtpräsident François Scheidegger über die Freiwilligenarbeit.
Laut Bundesamt für Statistik haben zwanzig Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung mindestens eine unbezahlte oder freiwillige Tätigkeit in einem Verein, einer Institution oder Organisation. Männer engagieren sich hier gesamthaft häufiger als Frauen. Weitaus am meisten Freiwilligenarbeit wird für Sportvereine geleistet. Daneben engagieren sich Frauen und Männer sehr unterschiedlich stark je nach Bereich. Personen, welche solche unbezahlten Tätigkeiten ausführen, setzen durchschnittlich rund 11⁄2 Arbeitstage pro Monat dafür ein. Dazu gehören die Mitarbeit in karitativen, sozialen und kirchlichen Organisationen sowie auch das Engagement in Sport, Kultur und in Interessengemeinschaften. Einsätze für die Umwelt oder die Menschenrechte sind ein Beitrag für das Gemeinwohl genauso wie die Nachbarschaftshilfe oder das Engagement in Behörden und politischen Gremien.
In den nächsten 30 Jahren wird der Anteil der Bevölkerung im Pensionsalter stetig wachsen. Wegen dieses demografischen Wandels wird auch hier Freiwilligenarbeit an Bedeutung zunehmen. Rüstige Senioren werden vermehrt ihre Erfahrung und ihre Zeit im dritten Lebensabschnitt für soziale oder andere arbeitsmarktliche Projekte zur Verfügung stellen. Schon heute gibt es zahlreiche sogenannte Generationenprojekte, in denen sich Menschen in verschiedenen Lebensphasen begegnen.
Wie steht es um Freiwilligenarbeit in Grenchen? Diese zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt aus, auf die ich als Stadtpräsident stolz bin: In Grenchen engagieren sich über 100 Vereine und unzählige Privatpersonen für verschiedenste Zwecke. Ohne diesen Einsatz wären Events wie das bevorstehende Grenchner Fest, der Uhrencup, Rock am Märetplatz, Chürbisnacht usw. gar nicht möglich.
Ohne ehrenamtliche Tätigkeit wäre auch unser basisdemokratisches Staatswesen nicht funktionsfähig. Im nächsten Jahr finden Kantonsrats- und Gemeinderatswahlen statt. Ich hoffe deshalb, dass möglichst viele Personen – gleich welcher Couleur – Interesse für ein öffentliches Amt zeigen werden.
Ich danke allen, die sich in irgendeiner Weise freiwillig engagieren. Ohne diesen Dienst an der Gesellschaft wäre unser System kaum überlebensfähig!
François Scheidegger
Stadtpräsident Grenchen