Die Primarschul-Klassen werden wegen der Sek-I-Reform vom Schulhaus Zentrum in andere Grenchner Schulhäuser umquartiert. Schüler und Lehrkräfte bereiteten am Freitag eine tolle Abschieds-Fete.
Abschieden nehmen tut bekanntlich manchmal weh. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerschaft taten dies mit einem tollen Zentrumsfest mit dem Titel «Zäntrumsblues – mir flüge us». Anlass dazu bot der bevorstehende Auszug der Primarschul-Klassen aus dem Zentrum in diverse andere Schulhäuser (Kastels, Halden, Eichholz) im Zuge der Sek-I-Reform.
Die ersten Klassen werden dabei bereits Ende Schuljahr zügeln, der Rest gestaffelt bis zum Sommer 2016. Wehmut war bei diesem Anlass nur wenig zu verspüren. Schüler und Lehrer hatten sich noch einmal so richtig ins Zeug gelegt und präsentierten den zahlreichen erschienenen Zuschauern ein frisch-fröhliches Fest mit gelungenen Darbietungen, einem gemeinsamen Lied und einer nostalgischen Geisterbahn, wobei man spürte, dass der Lehrerschaft daran gelegen war, die Schüler so viel wie möglich selber machen zu lassen.
Aus über 200 Kehlen erklang zum Auftakt der namensgebende «Zäntrums-Blues», in welchem die Einzigartigkeit dieses Schulkreises und insbesondere die Vielzahl an verschiedenen dort vertretenen Nationen besungen wurden. Man gehe zwar nicht gerne, mache aber das Beste daraus. In mehr als zehn Sprachen wurde sodann in einer Gemeinschaftsproduktion das Publikum begrüsst und das Restprogramm vorgestellt. Es war erstaunlich, welch verblüffende Darbietungen nach nur einem Vormittag Proben auch sonst geboten wurden.
Cowgirls und Cowboys verwandelten mit gewagt-kniffligen Schrittkombinationen die Aula in eine Art Line-Dance-Hall, das neue Grenchner-Lied betonte aus Schülermündern stilgerecht die Vorzüge der Stadt und schliesslich war noch einmal Tanz angesagt: ein Rap zum Aufwärmen und in der Folge gut einstudierte Schritte zu einem Song der Schlager-Sängerin Beatrice Egli. Die Schüler waren aber auch noch an anderer Front tätig. So bei der Präsentation des Apéro-Buffets oder beim Erstellen einer Geisterbahn im Estrich des Schulhauses. Und diese hatte es wahrlich in sich: Frankenstein und seine Gesellen konnten sich darin so richtig austoben und bereiteten den Besuchern einen Gruselspass der ersten Güte.
Schulleiterin Jacqueline Bill betonte den Gemeinschaftscharakter bei diesem Fest: «Es ist toll, wenn man in einer Gruppe arbeiten kann, die aus Kindern aus den verschiedensten Klassen zusammengestellt ist». Sie bedankte sich vor allem auch bei den Eltern. Es sei nicht selbstverständlich, dass diese den Umzug so mittragen und mit ihrer positiven Haltung unterstützen würden.
Stadtpräsident François Scheidegger wandte sich an die Kinder mit den Worten: «Jede Veränderung bringt auch Chancen mit sich. Chancen für neue Begegnungen zum Beispiel.» Er riet ihnen, offen für Neues zu sein und das Gute vom alten Ort mitzunehmen.
Es darf im Übrigen als gutes Zeichen gewertet werden, dass alle Lehrkräfte auch nach dem Umzug den Schulen Grenchen treu bleiben werden. Und für alle Beteiligten gilt: Wer innert kürzester Zeit solch ein Fest auf die Beine stellen kann, der wird auch weitere Herausforderungen problemlos bestehen.