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Beim neu geplanten Projekt «Kompass Stadtentwicklung» ist die Bevölkerung gefragt, ihre Meinungen und Ideen kundzutun.
Anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung hat die Stadt den Gemeinderat über die Durchführung des Projektes «Kompass Stadtentwicklung» orientiert. In einem «Zielfindungsprozess» soll ein Führungsinstrument für die angelaufene Legislatur erarbeitet werden.
Jetzt wird das Ganze konkret. Die Bevölkerung kann bis Ende Mai gegenüber der Stadt Vorschläge machen. «Ein zentrales Element bei der Erarbeitung dieses wichtigen politischen und strategischen Instrumentes ist der Einbezug des Fachwissens und der Ideen von Grenchnerinnen und Grenchnern», heisst es nämlich in einer Mitteilung der Stadt zur Lancierung des Prozesses.
Dies geschieht auf zwei Ebenen. Einerseits lanciert die Stadt eine «breit angelegten Ideensammlung» zu den drei Themengebieten Bevölkerung/Freizeit, Wirtschaft/Gewerbe und Städtebau/Wohnen. «Dazu lädt der Gemeinderat alle Grenchnerinnen und Grenchner ein», erklärt Stadtpräsident François Scheidegger, «die Leute sollen offen und kreativ über diverse Themen nachdenken und konkrete Ideen einreichen. Diese dienen dann der Meinungsbildung im Gemeinderat.»
«Der Gemeinderat freut sich über alle Arten von Eingaben, solange diese konstruktiv und lösungsorientiert sind», heisst es in der Mitteilung weiter. Formvorschriften gebe es keine. (vgl. Box).
Diese Fragen stellt das Projekt «Kompass Standortentwicklung» der Grenchner Bevölkerung:
- Wo liegen die Stärken und Schwächen unserer Stadt heute? Wofür geben wir zu viel Geld aus, wofür zu wenig?
- Wie können Image und Positionierung der Stadt gefördert und gleichzeitig der Finanzhaushalt ins Lot gebracht werden?
- Wo setzen wir die Prioritäten bei Investitionen und Ausgaben?
- Mit welchen Projekten lancieren wir eine Aufwärtsspirale aus Attraktivität und Finanzkraft für Grenchen?...
Alle Interessierten sind eingeladen, ihren Beitrag (Text, Stichworte, Skizzen) bis zum 31. Mai 2018 per Mail zu übermitteln an: kompass@grenchen.ch (rrg)
Der Gemeinderat verpflichte sich dazu, sämtliche Beiträge in die Erarbeitung des Kompasses miteinzubeziehen und individuelle Beiträge mit Namensnennung der Urheber nur nach Rücksprache bekannt zu geben, heisst es weiter.
Ein weiteres Standbein des Prozesses sollen «Expertengremien» aus engagierten Grenchnerinnen und Grenchnern sein. «Wir haben zu den drei formulierten Themenbereichen je 20 Personen zu einem Workshop eingeladen», erklärt der Stadtpräsident.
«Aufgrund Ihres Engagements in unserer Stadt sind wir der Meinung, dass Sie zum Themenfeld Bevölkerung/Freizeit einiges beizutragen hätten», heisst es in einem Einladungsbrief, der am 25. April an 60 Grenchnerinnen und Grenchner verschickt wurde. «Wenn sich zwei Drittel der Eingeladenen zum Mitmachen entscheiden können, dann können wir drei gut besetzte Arbeitsgruppen zusammenstellen», erklärt Scheidegger.
Diese sollen sich bis 4. Juni an drei separaten Workshops im Parktheater treffen. Bis Freitagabend können sich sich die Eingeladenen zur Teilnahme an den jeweiligen Workshops anmelden. Nicht zuletzt werden sie mit einem Apéro riche fürs Hirnen belohnt. Es ist vorgesehen, das Resultat des gesamten Projektes an der Gemeindeversammlung vom 5. Dezember 2018 zu präsentieren und sämtliche Mitwirkenden zusätzlich über das Ergebnis des Projektes zu informieren. «Wir sind uns bewusst, dass dieser Zeitplan ehrgeizig ist», meint Stadtpräsident Scheidegger.
Als Moderator des Prozesses amtet Thomas Gfeller, der als Wirtschaftsdelegierter der Stadt Biel tätig ist. An der Gemeinderatssitzung hiess es, dass die Stadt zwar über einen Businessplan verfüge, nicht jedoch über ein eigentliches Legislaturprogramm. Anstelle des Letzteren soll das Resultat des Projekts «Kompass Standortentwicklung» treten. Es soll dem Gemeinderat als strategischer Leitfaden für kohärente Entscheide dienen und dokumentieren «dass man als Kollegium im Gemeinderat an einem Strick zieht», wie es damals hiess.