Grenchen
Der «Plausch» mit Big Band, Parodien und Zombies im Parktheater

Mit seinem Mix aus Musik, Sketchs, Parodien und Schnitzelbänken bot auch die diesjährige Ausgabe des «Plauschs» breitgefächerte Unterhaltung: Von Michael Jackson, einer Quizshow bis zum «Ukulele-Bär».

André Weyermann
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Die Wiiiberzunft machte sich über die Blaue Berta lustig
14 Bilder
Der Fasnachtsplausch im Parktheater Grenchen
Sprangen als Ansager ein: Das Duo Werren und Gütiger (Faschingszunft)
Michael Gerber, ein Meister auf de Ukelele
Selbst die schönen Beine der Maid konnte die Jury der Castingsshow nicht reizen
Die Tanzcompanie der Dolce Vita Zunft
Die Schuelschwänzer Guggenals: farbige Paradiesvögel
Die Städtliratten (Faschingszunft) trieben wieder ihr Unwesen
Die Schnibako der Hilarinarrenwaren
Hilari Narren
Die Guggenmusik der Luna-Zunft, kakophonische Klänge in Nachtblau
Die Castingshow (Plausch-Team mit James Luterbacher)
Die Froschzunft heizte mit rassigen Klängen
Der Obernarr Thomas Meister, rechts und sein Juniorober Diego Kummer

Die Wiiiberzunft machte sich über die Blaue Berta lustig

Simon Binz

Im sehr gut besetzten Parktheater und vor einem ausdrucksstarken Bühnenbild von Marco «Leo» Leuenberger und Richu Werlen liefen die Fasnächtler teilweise zu Höchstform auf.

Obernarr Thomas Meister gab seinem designierten Nachfolger Diego Kummer zuerst einmal eine Lektion, welche Prominenz es zu erwähnen gelte. Und diese war denn auch zahlreich erschienen.

Stapi François Scheidegger natürlich und der oberste Solothurner, Kantonsratspräsident Peter Brotschi. Dieser hatte dazu «seinen» Regierungsrat Roland Heim mitgebracht, der sich so einiges über sein Solothurn anhören musste.

Die beiden Moderatoren Dani Gütiger und Martin Werren erklärten wort- und gestenreich, wieso sie für den rekonvaleszenten Patrik Gribi kurzfristig eingesprungen waren und führten danach unaufgeregt und schnörkellos durchs Programm.

Bombastischer Sound

Schon bald war es Zeit für einen wahren Kracher. Mit kakofonischer Urgewalt fielen nämlich die Bettlacher Kreuzritter der «Krachwanzä» ins Parktheater ein. Eine satte Rhythmusgruppe sowie eine beeindruckende Bläserabteilung sorgten für einen bombastischen Sound. Ein Hingucker waren die «Schuelschwänzer». Sie haben sich geöffnet und haben den Weg von der reinen Kindercombo zu einer altersmässig durchmischten Guggenmusik souverän geschafft.

Ihre Darbietung als farbenfrohe Fantasiegestalten wurde mit grossem Applaus quittiert. Einen Ohren- und Augenschmaus boten wie gewohnt die «Cocoloris», die es jeweils verstehen, auch mit leiseren Tönen für Stimmung zu sorgen. Gänsehaut-Stimmung versprühten die Protagonisten der «Dolce Vita Zunft» mit ihrem zombiehaften Auftreten und einer choreografisch starken Interpretation von Michael-Jackson-Klassikern. Routiniert begleiteten zudem die Musiker der Froschzunft als Plauschorchester im Stil einer mittelgrossen Big Band den Abend.

Dem Zeitgeist entsprechend wurden diverse Fernsehformate parodiert. Die «Lunazunft» tat dies mit einer schön-schrägen Quizshow und die «Wiiber» zeigten komödiantisch-schauspielerisches Talent mit ihrer Suche nach Grenchens neustem Topmodell, wobei die Blaue Bertha schliesslich trotz starker Konkurrenz obsiegte.

Auch das Plauschteam machte sich zusammen mit Figaro-Legende Fritz Schlup auf die Suche nach dem Superstar. Ein Plauschteam, das auch sonst auf und hinter der Bühne kräftig wirbelte. Die witzig-parodistischen Filmeinspielungen sorgten für lockere Abwechslung.

Die Altmeister des Schnitzelbank, die «Hilari-Schnibako», zeigte sich ein weiteres Mal auf der Höhe der Bänkel-Kunst. Es gelang ihnen gleich reihenweise, unsere «Lieblingsnachbarn» formvollendet durch den Kakao zu ziehen.

Neuling Michael Gerber punktete

Die Stadtratten des «Gosche»-Teams waren nach dem nach ihrem Gusto verlaufenen Wahlkampf entsprechend wohlgenährt und zerrten in stimmigen und stimmenden Versen so etliches ans Tageslicht, das der eine oder andere wohl lieber im Dunkeln belassen hätte.

Und schliesslich überraschte Neuling Michael Gerber als Ukulele-Bär mit einer poetisch-musikalischen Darbietung. In seiner Winterruhe durch Journalisten, Paparazzi und unsäglichen, weil allgegenwärtigen Online-Messages gestört, «rächte» er sich mit wunderbaren (politischen) Songs.