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Mit seiner knallorangen Farbe und der Höhe von rund 20 Metern fällt der Neubau der Firma Bolliger schnell ins Auge. Das Gebäude entspricht aber allen Vorschriften und wurde dementsprechend bewilligt.
Die neue Strassenwischgut-Recyclinganlage der Firma Bolliger ist unübersehbar, denn sie ist knallorange angemalt. Mit einer Höhe von rund 20 Metern ist das Gebäude zudem selbst für die Industriezone ungewöhnlich hoch. Es überragt jedenfalls alle umstehenden Bauten bei weitem.
Fazit: Der orange Kubus sticht ins Auge, manchen sogar sehr.
«Gewisse Leute haben tatsächlich komisch reagiert», erklärt Bauherr und Miteigentümer Marcel Bolliger, auf die markante Farbe angesprochen. «Das Gebäude wurde aber so bewilligt. Immerhin ist orange unsere Hausfarbe», betont er.
Die Stadt macht keine Vorschriften
Jürg Vifian, Chef Hochbau bei der Stadt, bestätigt, dass Bolliger nichts Illegales gemacht hat. Es gebe im Gegensatz zu den Wohnzonen keine Vorschriften zur farblichen Gestaltung von Industriegebäuden. Allerdings sei der Bauherrschaft seitens des Bauinspektorates klar gemacht worden, dass bei dieser grosse Kubatur eine hellorange Farbe für manche doch sehr gewöhnungsbedüftig sei.
Offenbar vergeblich. Die Bereitschaft zur Wahl einer etwas diskreteren Farbgebung sei nicht feststellbar gewesen. «Vielleicht wird die Sonne das ja mit der Zeit noch etwas ausbleichen», meint Vifian.
Marcel Bolliger jedenfalls sieht keinen Anlass, den Pinsel erneut in die Hand zu nehmen. «Ich bin ein fröhlicher Mensch und liebe fröhliche Farben. Mir gefällt dieses Orange sehr gut.» Umso mehr, als sonst ja fast alle Industriegebäude in der Umgebung grau in grau daherkommen. «Dazu noch dieser Nebel hier die ganze Zeit. Da mag es doch einen solchen Farbtupfer sicher ertragen», so Marcel Bolliger.
Keine Wegbeschreibung nötig
Er hat noch einen weiteren Vorteil davon. «Unsere Kunden finden uns ganz bestimmt. Wenn sie die Autobahn verlassen, kann ich ihnen einfach sagen, sie sollen nach der Farbe orange Ausschau halten.» Das scheint mehr als gut zu funktionieren. «Neulich hat sogar jemand gefragt, ob er hier richtig beim Velodrome sei», lacht Bolliger.