Eine über 50 Meter hohe Tanne wurde vom Forstdienst im Leuzigenwald gefällt. Der Baum hatte einen Umfang von fast vier Metern. Er war von einem Blitz getroffen worden.
Reto Zbinden, Forstwartlehrling im dritten Lehrjahr im Forstbetrieb Unteres Bürenamt, durfte im Leuzigerwald eine rund 120-jährige Douglas-Tanne fällen. Unter Beobachtung des zuständigen Försters, Ueli Sieber, den Arbeitskollegen sowie zahlreichen Vertretern der Burgergemeinden, machte sich Zbinden ans Werk.
Der grösste Baum weit und breit
«Noch nie wurde in diesem Gebiet ein so grosser Baum gefällt», wusste Sieber, der seit 35 Jahren im Unteren Bürenamt in der Waldbewirtschaftung tätig ist. Der Entscheid fiel den Verantwortlichen schwer. «Die Douglasie war über 50 Meter hoch und war ein imposanter Baum. «In den zwei letzten Jahren stellten wir fest, dass der Baum nicht mehr vital ist, weil er von einem Blitz getroffen wurde. So drängte sich ein Fällen auf», erklärte Sieber den Sachverhalt.
Reto Zbinden aus Aetingen führte die Vorbereitungsarbeiten unter strenger Beobachtung seines Teams aus. «Der erste Arbeitsgang ist immer das Anschroten. Anschroten bedeute nichts anderes als die Wurzelanläufe zu entfernen.», ergänzte er für anwesende Zuschauer, die nichts vom Baumfällen verstehen. Gekonnt sägte er anschliessend die Fallkerbe, welche die Fallrichtung definiert, aus. Unterstützt wurde er dabei von seinem Lehrlingsbetreuer, Kevin Fankhauser.
Still wurde es, als der Forstwart-Lehrling den Fällschnitt anbrachte und es keinen Schritt mehr zurück gab: Der Koloss bekam das Übergewicht und kam zum Fall. Ein Tosen - und dann wars still.
Sofort eilten die Mitarbeiter des Forstbetriebes zum Baum und begannen mit dem Ausmessen. «Mit einer Länge von 50.5 Metern und einem Umfang von 383 cm gewinnen wir mit diesem Baum 21.15 Kubikmeter Holz und dies ohne Rinde», verkündete Sieber nach dem minutiösen Ausmessen und Nachkontrollieren. Die Besitzerin, die Burgergemeinde Leuzigen, liess die untersten 5 Meter sofort abtransportieren. In Büren wird der Stamm jetzt im Dezember an der Holzsubmission versteigert.«Aus dem restlichen Holz gibt es Nutzholz, Brennholz oder es wird zu Platten weiterverarbeitet», ergänzte der Leuziger Burgerpräsident Robert Kaiser.
Verbreitete Art
Die Douglas-Tanne ist im Mittelland eine verbreitete Baumart. Heute sind sich Experten fast sicher, dass der Baum sehr resistent auf Klimaveränderungen reagiert und in Deutschland wird der Baum sogar stark als Fichtenersatz gepuscht», weiss Res Wyss, Vorarbeiter des zuständigen Forstbetriebs. «Die Schwierigkeit ist höchstens das Anwachsen. Nach 2-3 Jahren ist er sehr pflegeleicht», so Wyss.