Keine anderthalb Jahre konnte der selbständige Grenchner Uhrenhersteller Eterna seinen CEO Parick Kury halten. Die Firma wird ab sofort von Samir Merdanovic geführt.
In einem Communiqué gab Eterna gestern die Kündigung ihres CEO Patrick Kury bekannt. Sie reagierte damit auf einen Artikel der «Handelszeitung», welche den Abgang von insgesamt drei Geschäftsleitungsmitgliedern vermeldete. Laut der Zeitung geht auch der operative Chef Jörg Ammann, das Firmencommuniqué nennt hingegen den Namen von David Vallata, «Vice President», der Eterna AG.
Samir Merdanovic, aktuell technischer Direktor bei Eterna, «wird als Vice President nominiert und ist verantwortlich für das Tagesgeschäft», heisst es in der Mitteilung weiter. Die Suche nach einem neuen CEO sei im Gange, man wolle sich aber «bewusst Zeit lassen, um die ideale Besetzung für diese Stelle zu finden». Bei Eterna war gestern niemand für weitere Informationen erreichbar. Laut Handelszeitung.ch verliessen die Eterna-Führungskräfte die Firma aus eigenem Wunsch.
Turnaround angekündigt
Seit zwei Jahren gehört die 1856 gegründete Traditionsherstellerin mit wechselvoller Vergangenheit dem chinesischen Investor China Haidian. Zwischen 1995 und 2011 hatte die F.A.P-Holding von Ferdinand A. Porsche in Grenchen das Sagen. Die Chinesen hätten darauf gedrängt, die Marge zu erhöhen. Kury, selber gelernter Uhrmacher, wollte demgegenüber noch mehr eigene Uhrwerke entwickeln, um vom benachbarten Lieferanten ETA (Swatch Group) unabhängiger zu werden. Für Eterna arbeiten 100 Personen, davon etwa 86 in Grenchen.
Im vergangenen Sommer sagte Kury, man werde 2012 die Produktion gegenüber dem Vorjahr verdreifachen und wieder schwarze Zahlen schreiben.