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Der Gesundheitspark Büren hat Konkurs angemeldet. Damit verlieren über 200 Abos ihre Gültigkeit, was bei vielen für rote Köpfe sorgt.
Im Gesundheitspark Büren gibt es derzeit einige, die einen roten Kopf bekommen. Dies nicht, weil sie zu lange an einem Kraftgerät trainiert haben, sondern, weil der Betrieb eingestellt wird. Grund: Geschäftsführer Michael Zimmermann hat seine Bilanz deponiert. «Bereits Mitte Juni habe ich gesehen, dass der Geschäftsgang sehr schlecht läuft.»
Er habe sich daraufhin entschieden, den Gesundheitspark vom 22. Juli bis 5. August 2019 für zwei Wochen zu schliessen, «da im Sommer erfahrungsgemäss immer eine Flaute herrscht». Zur Wiedereröffnung im August wird es nun wohl aber nicht mehr kommen, was viele Kunden verärgert. Michael Zimmermann ist deshalb teils verbal massiv angegangen worden, «was mir unheimlich wehtut, obwohl ich natürlich Verständnis für den Frust der Abonnenten habe». Für viele sei er einfach einer, der keine Ahnung vom Geschäft hat. «Ich weiss einfach, dass ich alles versucht und gegeben habe und bedaure das Ganze zutiefst.»
«Ich trainiere seit fünf Jahren regelmässig jeden Morgen und habe mein Fitness-Abo noch im März dieses Jahres für ein Jahr verlängert», sagt beispielsweise Gerhard Sutter aus Büren. «Nun muss ich 510 Franken in den Sand setzen.» Wenn er – wie bis anhin – weiterhin etwas für seine Fitness tun will, muss sich der 70-jährige ein neues Fitnesszentrum ausserhalb von Büren suchen und wieder ein neues Abo lösen.
Frustriert ist auch Peter Dietz aus Orpund. Dieser schätzte nicht nur die regelmässige sportliche Betätigung und persönliche Betreuung durch die Fitness-Instruktoren, sondern auch die sozialen Kontakte, die ihm jetzt fehlen werden. «Ich habe keine Ahnung, wo ich künftig trainieren soll und bin sehr traurig über das rasche Ende», so der 73-jährige. «Ich verstehe auch die Lage von Michael Zimmermann und fühle mit ihm.»
Geschäftsführer Michael Zimmermann versteht den Unmut vieler Kunden und Kundinnen. «Ich habe immer nach bestem Gewissen und Wissen gehandelt und war bis vor kurzem überzeugt, das Ruder noch herumreissen und den Konkurs abwenden zu können.» Als der 41-jährige vor zwei Jahren den Gesundheitspark übernommen hat, habe er fest an den Erfolg geglaubt und noch im Frühling dieses Jahres konnte er einen Zuwachs von Neukunden verzeichnen.
Die Schliessung der Ey-Brücke sowie der Hitzesommer letztes Jahr hätten zu erheblichen finanziellen Einbussen geführt. Der Verlust sei einfach zu gross gewesen, obwohl er noch fast seine ganzen Ersparnisse in den Betrieb gesteckt habe. «Ich war einfach überzeugt, dass es wieder aufwärtsgeht und wollte ganz sicher nie jemanden enttäuschen.» Vor einem Jahr habe er sogar noch eine unabhängige juristische Beratung eingeholt und die Bilanz vorgelegt. «Damals sagte man mir noch, ich sei weit weg von einer Insolvenz.»
Michael Zimmermann hat in einer sehr persönlichen «Bekanntmachung/Stellungnahme» den Abonnenten seine Lage dargelegt. Diese werden in den nächsten Tagen angeschrieben. Das Ganze hat Zimmermann gesundheitlich stark mitgenommen. Aus diesem Grund wird er den Gesundheitspark wohl sofort schliessen müssen.
Was mit der Sporthalle in Zukunft passieren wird, ist noch nicht klar. Auf Anfrage erklärte Besitzer Thomas Peter von der Bruno Peter AG in Büren, dass es einige Interessenten gebe, die an der Fortführung des Fitness-/Gesundheitsparks interessiert seien. Damit die Personalkosten gesenkt werden könnten und der Betrieb rentabler wäre, müssten aber Faktoren wie beispielsweise ein Eintritt per Print oder Finger-Screen etc. zuerst abgeklärt und die Kosten dafür abgeschätzt werden können.