Gartenserie
Der Garten als Pflanzenhort und Menagerie in einem

Für Familie Droz und ihre verschiedensten Vierbeiner bedeutet der Garten Oase und Betätigungsfeld. Doch nun herrscht der Herbst, die Gartenarbeit endet – und es gibt einen letzten Blick zurück in den Sommer.

Patrick Furrer
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Die kleine Oase der Familie Droz
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Sein Garten ist neben seiner Famile sein Ein und Alles
Yves Droz mit den erst vor Kurzem geschlüpften Schildkröten.
Der Garten ist seine Oase.

Die kleine Oase der Familie Droz

Solothurner Zeitung

Eingeengt durch das Nachbarhaus und eine grosse Stützmauer im Norden, ist ein schmucker und kreativer Kleingarten entstanden. Für Familie Droz und ihre verschiedensten Vierbeiner bedeutet der Garten Oase und Betätigungsfeld. «Der Bambus muss lange anwachsen», erzählt Yves Droz und zeigt auf die hochgewachsenen Pflanzen, die die Betonmauer fast verschwinden lassen. Es ist eine Spezielle Sorte die Droz kultiviert. Die teilweise armdicken Hölzer bilden kurz über der Erde einen markanten Knick, die sie von andern Bambusarten unterscheiden.

Von der Bettlachstrasse her ist der Kleingarten über eine Treppe erreichbar. Billy, der Maltesermischling, kündigt unbekannte Besucher mit Gebell an. Ein grosses Gehege, liebevoll gestaltet, mit genügend Rückzugsmöglichkeiten für Schildkröten, beherrscht den vorderen Gartenteil. Yves Droz kennt sich mit diesen Tieren aus. Im Gehege bewegen sich griechische Landschildkröten, im Aquarium im Wohnraum sind schwimmende Arten zu entdecken. Kurz geht Droz ins Innere des Hauses und kommt mit zwei winzigen, vor kurzer Zeit geschlüpften Tieren wieder. Eine Styroporbox hat er mit Blumentöpfen, einer Lasagneform und einem Heizstab zur Brutbox umgebaut. Hier züchtet er den Schildkrötennachwuchs.

Tierische Gartenbewohner

Späte Rosen blühen, Pfirsich-, Aprikosen- und Pflaumenbäumchen gedeihen. Droz hat sie selber gepflanzt. Hinter einem Biotop ist eine kleine lauschige Sitzgruppe mit einigen Stühlen eingerichtet. Mit Stecklingen hat er einen Buchenhag hochgezogen. Marco, der Sohn, ist echter Biologe. Mit Tieren kennt er sich aus. Auch Flavio, sein älterer Bruder, tickt genauso.

Aus dem Inneren des Hauses holen die beiden ihre Ratten. «Ratte» heisst das Tier, das Marco, der Kindergärteler, auf den Armen trägt. Auch Flavio ist für sein Nagetier kein besonderer Name eingefallen. In einem Kübel präsentieren die beiden Kinder ihre neueste Errungenschaft. Mäuse haben sie geschenkt bekommen.

Gartenserie

In loser Folge stellte das Grenchner Tagblatt im Sommer und Herbst verschiedene, in ihrer Eigenart immer spezielle Gärten in Grenchen und Bettlach vor. Mit dem heutigen Beitrag endet die Reihe. (RRG)

Der 41-jährige Droz, Mechaniker und Allrounder, geniesst seinen kleinen Garten. Die winzigen Edelkastanien, die er in einer Raststätte in Italien ausgegraben hat, gedeihen. Verwandtschaftliche Beziehungen verbinden ihn mit dem südlichen Nachbarland. Seine Gartengestaltung kostet wenig Geld. Er fragt den Bauer oder holt seine Zutaten direkt bei der Emme.

Ein Platz für die ganze Familie

Im gedeckten Freisitz baumelt eine Hängematte. Gut möglich, dass sich hier Francesca Droz ab und an vom Weiterbildungsstress erholt. Sie lässt sich zur ökumenischen Katechetin ausbilden, findet daneben aber genügend Zeit die Buben zu betreuen und auf gesunde Ernährung zu achten. «Sie studiert beim Einkauf die Inhaltsstoffe genau», weiss ihr Mann zu berichten und ergänzt, dass insbesondere die Zusatzstoffe die teilweise mit E-Nummern bezeichnet werden, genau unter die Lupe genommen werden. «Unsere Mietkosten sind moderat», erklärt Droz und schätzt auch die Zentrumsnähe der Wohnung. Nachtkerzen blühen an diesem Spätsommertag und PET-Flaschen mit Erde auf Ästen zeugen von allerlei gartenbaulichen Experimenten, die Droz anstellt.

Im Kindergarten von Marco hat die ganze Familie vor Monaten mitgeholfen ein Weidenhaus zu pflanzen. Yves Droz hat die Schösslinge bei einem bekannten Landwirt besorgt. Der vielseitig und originell gestaltete Kleingarten bietet Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten für die ganze Familie.