Die Polit-Prominenz aus Stadt und Kanton mischte sich an der Gränchner Gosche Nacht im Parktheater unter die Narren. Das Foyer des Parktheaters war bis auf den letzten Platz besetzt.
«S'isch doch eifach e mega-zfridne Aalass», meinte Obergosche Heinz Westreicher am Freitagabend im Foyer des Parktheaters. Die Grenchner Fasnachtszeitung «Gosche» hatte zur traditionellen «Gränchner Gosche Nacht» eingeladen. Viele waren der Einladung gefolgt, das bunt geschmückte Foyer war bis auf den letzten Platz besetzt. Einlass bekamen nur Kostümierte, folglich gaben sich Graf Dracula und Prinzessin, Schotte und Hexe, Harlekin und Vamp ein Stelldichein. DJ Horse sorgte mit seinem Musik-Mix für ein ausgelassenes Ambiente.
Und da man in der Regel diejenigen Personen zum Fasnachtsball bittet, die in der «Gosche» an die Kasse gekommen sind, waren auch hohe Tiere aus Stadt und Kanton zugegen, auch sie alle kostümiert. Allen voran Regierungsrat Roli Heim mit seiner Gattin Jacqueline - übrigens ein häufiger Gast an der Grenchner Fasnacht, Solothurns Stadtpräsident und Nationalrat Kurt Fluri mit Ehefrau Denise, Stapi François Scheidegger mit Gattin Veronika. Am Tisch der Noblen ebenfalls zu sehen: Grenchner Gemeinderäte. Nicole Hirt - ihre grüne Perücke bekannte von Weitem Parteifarbe. Nur kleinere Brötchen buk «Bäckermeister» Hubi Bläsi, und auch «Sträfling» Ivo von Büren genoss den Abend. Dieser sorgte für träfe Sprüche am Prominententisch: «e lue do, dr Ivo isch jo gar nid verchleidet ...».
Einer aber fiel besonders auf: Der höchste Soledurner, Kantonsratspräsident Peter Brotschi, erschien in einem uralten, originalen Fliegerkombi aus Leder, ursprünglich konzipiert für Flüge in grosser Höhe bei Minustemperaturen. «Isch chli heiss do inne», war denn auch sein Kommentar. Brotschi war von der Gosche als Ehrengast eingeladen worden, denn ihm kam die Ehre zuteil, den Prix Göschi entgegennehmen zu dürfen. Er wurde für seine literarischen, politischen und närrischen Höhenflüge ausgezeichnet. Obergosche Heinz Westreicher umriss in seiner Laudatio den Lebenslauf Brotschis in närrischen Zügen, erklärte, weshalb für Klein Peter schon von frühester Jugend an die Fliegerei das Wichtigste war: «sein erstes Wort war Flüüger, sein zweites Doppudecker und sein drittes Stewardess - klar, dass da einer hoch hinaus will und zum Weiberhelden wird.» Brotschi bedankte sich in Versform für den «fasnächtlichen Ritterschlag», wenn auch die Reime, wie Westreicher bemerkte, mehrheitlich holprig daherkamen.
Laut wurde es bei den Auftritten der Schnabuwetzer Selzach, den Wüudbach Blosophonikern Oberdorf und den Schuel- schwänzern aus Grenchen. Zwischen den musikalischen Blöcken sorgten die «Stadtratten» und die «Hilari Schnibako» mit ihren träfen Bänken für viel Heiterkeit. Insbesondere die Solothurner bekamen immer wieder ihr Fett weg. Auch die blaue Berta und der abgewählte Stapi Boris Banga und seine Frau Barbara wurden immer wieder thematisiert. Aber auch andere Grenchner wurden durch den Kakao gezogen, wie zum Beispiel FCG-Präsi Rolf Bieri mit seinem neuem Businessplan: Dank gütiger Hilfe wohltätiger Organisationen kann der Spielbetrieb aufrechterhalten werden.
Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt der «Hilari Broders», die mit ihrem satten Bläsersound die Menge zum Johlen brachte. Jung und Alt feierte danach zu Hits aus den 60ern, 70ern und 80ern bis in die frühen Morgenstunden.