Regionalflughafen
Der Flugbetrieb in Grenchen wird erneut eingeschränkt

Bei Skyguide fehlt Personal. Deshalb ist von Juli bis Oktober 2018 auf dem Flughafen Grenchen kein Instrumentenflug mehr möglich – zumindest am Sonntag und Montag während der Hauptbetriebszeiten.

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Weil Skyguide den vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, wird der Flugbetrieb während dreieinhalb Stunden komplett eingestellt.

Weil Skyguide den vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, wird der Flugbetrieb während dreieinhalb Stunden komplett eingestellt.

Hanspeter Bärtschi

Aufgrund von Personalmangel beim Flugsicherungsdienst Skyguide wird ab sofort bis Oktober auf dem Flughafen Grenchen jeweils am Sonntag und Montag während der Hauptbetriebszeiten (9 - 12.15 Uhr und 13.45 - 16.45 Uhr) kein Instrumentenflug mehr angeboten, schreibt die Regionalflugplatz Jura-Grenchen AG (RFP) in einer Medienmitteilung. Sichtflug ohne Flugsicherung sei in diesen Zeiten weiterhin möglich.

Verwaltungsratsvizepräsident Conrad Stampfli ergänzt auf Anfrage: «Das vom Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl bewilligte Pilotprojekt ‹IFR ohne ATC›, also Instrumentenanflug ohne Flugsicherung in den Randzeiten läuft weiter, in der Zeit von 6 - 8 Uhr, ab 17 Uhr und über Mittag.» Der RFP habe beim Bazl um eine Ausweitung der Zeiten ersucht, so Stampfli. «Wir erhalten im Pilotprojekt zwar derzeit nur einen Slot pro Stunde für Instrumentenanflug. Das Ziel wäre, IFR ohne ATC auf den ganzen Tag ausweiten zu können, bei etwa 4 - 5 Slots pro Stunde. Das würde einen grossen Spareffekt bringen», aber das Bazl erteile die Bewilligung nicht.

Flugsicherung sei eine Bundesaufgabe, heisst es in der Mitteilung. Sie werde vom Monopolisten Skyguide erbracht. Der Flughafen Grenchen könne aber nicht zu einem anderen Anbieter wechseln. Leidtragende seien die Nutzer der Flugsicherung: Die Piloten, die fliegerische Ausbildung und die Geschäftsfliegerei, welche die Flugsicherung über Gebühren und die Mineralölsteuer auf Flugtreibstoffen finanzierten. «Der Regionalflugplatz ist weiterhin Spielball von Skyguide».

Ab nächstem Jahr sollte einiges ändern: Die Flugsicherung soll in die Verantwortung der Flughäfen übergehen, die dann die Aufgabe einem zertifizierten Partner übergeben. Das Monopol soll also fallen. «Bei den eidgenössischen Räten ist das Gesetz durch, aber das Uvek lässt sich damit noch viel Zeit», so Stampfli. (om)