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Grenchen
Statt den Stadtpräsidenten zu entmachten, stellten Mitglieder der Faschingszunft am Hilari mit dem Coro-Narren im Käfig ein Mahnmal für die abgesagte Fasnacht auf. Er wird die Grenchner Narren, die zu Hause bleiben müssen, würdevoll vertreten.
Das Wetter war etwa genauso trist, wie es den Narren der Faschingszunft zumute gewesen sein muss am Mittwoch Abend, als sie sich unter dem Stadtdach trafen. Denn das vermaledeite Virus hat ihnen die Fasnacht gehörig vermasselt, wie man weiss. Statt am Hilari auf originelle Weise Stapi François Scheidegger aus dem Hotel de Ville zu vertreiben wie sonst, mussten sich die Narren rund um Obernarr Patrik, dem Ersten, mit einem symbolischen Akt begnügen: Ein Narr in einem Gitterkäfig wurde zurechtgemacht und steht quasi stellvertretend für alle Narren, die während der fünften Jahreszeit zu Hause bleiben müssen, bis zum Aschermittwoch unter dem Stadtdach.
Selbstverständlich lieferten die Narren auch den passenden Spruch, der noch am Käfig des Narren befestigt werden soll, mit dazu:
Jetzt wo ändlech d’Zit wär cho
z’lache, z’feschte, zämezstoh
isch leider wäg däm Virus do
hür alles angersch usecho
Mir Narre blibe all dehei
e mänge isch derbi ellei
und alli möge chum meh warte
de ändlech wieder dürezstarte
Doch no gilts geduldig z’si
s’goht leider nid so schnäll verbi
muesch mit der eiget’ Frau halt liere
und ir Familie Fasnacht fiere
Mir Narre düe drum all druf blange
wenn dä Virus de isch gange
am Fasnachtsvirus Platz gmacht het
de si mir zwäg, mach jedi Wett
Die Zit wird sicher wieder cho
wo d’Narre do chöi zämestoh
bis denn ihr Narre, blibet fit
und heit e schöni Fasnachtszit
Faschingszunft Gränche
Dem Vernehmen nach soll es trotz Absage aller Fasnachtsanlässe in Grenchen den einen oder anderen fasnächtlichen Touch in der Stadt geben. So werden auch die anderen Zünfte wohl nicht untätig bleiben und sich irgendeine Aktion überlegen, um den Virus, den man gerne erwischt, den Fasnachtsvirus, in Erinnerung zu behalten. Wir sind gespannt!