Der grosse Baum beim Breitling-Gebäude nördlich der Bahnlinie steht nicht mehr. Er war gemäss Angaben der Stadt krank.
Die stattliche Libanonzeder war schon vor der Firma Breitling hier, die sich erst 1982 in Grenchen ansiedelte, in den Gebäuden einer Vorgänger-Uhrenfirma. Der Baum stand gemäss Angaben der Grenchner Baudirektion unter städtischem Schutz, das heisst er war im kommunalen Naturinventar verzeichnet. Aber er war krank und wurde zur Gefahr.
«Ein Gutachten von einem externen Spezialisten zum Baumzustand kam zu folgendem Ergebnis: Am Stammfuss wurden unter der Rinde Myzel vom Hallimaschpilz gefunden. Dieser Pilz unterbindet die Saftströme und zersetzt die Wurzeln», erklärt Stadtbaumeister Aquil Briggen.
Der Spezialist erachtete die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Baum wieder erholt als sehr gering. Die Standsicherheit sei zudem nur noch knapp gegeben und schwinde weiter aufgrund des Pilzes, weshalb der Baum gefällt werden musste.
Dass ein derart hoher Baum so nah an einer Bahnlinie stehen darf, dürfte ohnehin eine Ausnahme sein. Dem Vernehmen nach hatte seinerzeit die SBB der kommunalen Unterschutzstellung aber zugestimmt.
Die Firma Breitling, welcher der Baum gehörte, sei in regelmässigem Kontakt gestanden zur SBB bezüglich Unterhalt des Baumes, erklärte am Donnerstag eine Breitling-Sprecherin.
Laut Briggen ist Breitling verpflichtet, für einen adäquaten Ersatz zu sorgen. Dies muss aber nicht zwingend am selben Standort sein. Wie dieser Ersatz aussehen wird, darüber kann Breitling noch keine Angaben machen. Es sei noch nicht entschieden, was für ein Baum angepflanzt wird und wo, schrieb gestern die Breitling-Sprecherin auf die entsprechende Frage. Dies werde im Zusammenhang mit dem Graffiti-Projekt entschieden.
Die Uhrenmarke ist dran, ihre Umgebung zusammen mit einem Graffiti-Künstler und einem Landschaftsarchitekten aufzufrischen. Die Ostseite der Unterführung wurde bereits aufgewertet, die Westseite soll in einem nächsten Schritt folgen.
Dies quasi als Gegenleistung, weil sich die Stadt vor drei Jahren bereit erklärt hatte, die Unterführungsstrasse in Léon Breitling-Strasse umzubenennen.