Grenchen
Der Bagger für die Grenchner Moschee steht bereit

Der Baubeginn des Glaubenszentrums der albanisch-islamischen Glaubensgemeinschaft ab der Maienstrasse rückt in Griffnähe. Bereits steht ein Bagger auf dem Grundstück.

Patrick Furrer
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Der Bagger für das Glaubenszentrum an der Maienstrasse steht bereit, gestern wurde sogar schon mit Schaufeln gebuddelt.

Der Bagger für das Glaubenszentrum an der Maienstrasse steht bereit, gestern wurde sogar schon mit Schaufeln gebuddelt.

Patrick Furrer

Es sieht so aus, als könnte die albanisch-islamische Glaubensgemeinschaft (AIG) möglicherweise schon in den nächsten Tagen mit dem Aushub für ihre rund 1,5 bis 2 Mio. Franken teure Moschee beginnen. Der Bagger jedenfalls steht bereit. Für einige Verwirrung sorgten am Donnerstag zudem vier Männer, die mit Schaufeln erste Löcher für einen späteren Zaun aushoben. Der Zeitung erklärten die Männer zuerst, nichts mit dem Moscheebau zu tun zu haben. Bei einem Kontrollbesuch der Baudirektion zeigte sich dann aber, dass die Arbeiter sehr wohl für die AIG unterwegs waren.

Die Geheimnistuerei kommt dabei nicht von ungefähr: Noch darf die Glaubensgemeinschaft mit den Bauarbeiten nicht beginnen, da sie der Stadt Grenchen nach wie vor den in den Auflagen verlangten Finanzierungsnachweis nicht erbracht hat. Erst wenn dieser bis spätestens 24. Mai vorliegt, kann mit dem Bau begonnen werden. Stadtbaumeister Claude Barbey relativierte die Angelegenheit mit den ersten Buddelarbeiten trotzdem ein wenig. «Im Prinzip kann die Glaubensgemeinschaft erste kleine Vorarbeiten auf eigenes Risiko ausführen, da können wir nichts entgegenhalten», erklärte er. «Würden aber grössere Arbeiten vorgenommen, müssten wir einschreiten und allenfalls einen Baustopp verfügen.»

Erste Unterlagen eingereicht

Allerdings ist die albanisch-islamische Glaubensgemeinschaft tatsächlich einen Schritt weiter, wie sich zeigt. Die Baudirektion hat endlich Unterlagen erhalten, wonach ein Grossteil der erforderlichen Gelder zusammen ist. Das Problem aber: Der Kontoauszug allein reicht nicht – zusätzlich muss eine Bank dafür bürgen, dass das Geld auch bis zur Fertigstellung des Gebäudes vorhanden ist. «Ein Kontoauszug ist nicht genug, denn wer garantiert uns, dass das Geld auch wirklich gesichert bleibt», sagt Claude Barbey. Die Eingabe der AIG sei zwar «gut gemeint, aber noch keine Bankgarantie.» Und ohne diese Garantie, wie sie die Stadt bei der Baubewilligung in den Auflagen festgehalten hat, werde die Baustelle bis auf weiteres noch nicht freigegeben.

Die Baudirektion hat die AIG deshalb gestern erneut angeschrieben, die noch fehlenden Nachweise nachzureichen. Für den Sachbearbeiter auf der Bauverwaltung und Stadtbaumeister Claude Barbey ist der Baustart nun aber in greifbare Nähe gerückt. Denn auch ein Energienachweis liegt bereits seit einiger Zeit vor. Sollte die Glaubensgemeinschaft den Finanzierungsnachweis der Schweizerischen Bank noch vor Ablauf der Baubewilligungsfrist in drei Wochen eingereicht werden, könnte zudem sofort mit dem Bau begonnen werden. Denn die Baustelle auf dem Land der AIG wurde vom Kreisgeometer bereits abgenommen.