Unter dem Motto «In Grenchen wohnen ... warum nicht?» hat die städtische CVP kürzlich eine Umfrage bei den Pendlern durchgeführt, die in der Stadt arbeiten und auswärts wohnen. Nun liegen die Resultate der Befragung vor.
Als Hauptfazit der Umfrage kommt die CVP zum Schluss, dass Grenchen «als Wohnstadt keine markanten Nachteile aufweist», wie Parteipräsident Marco Crivelli an einer Medienorientierung sagte. Ein Grossteil der befragten (41 Prozent) seien in ihrer aktuellen Wohnregion einfach zu stark verwurzelt, um an einen Umzug nach Grenchen zu denken. Knapp zehn Prozent geben den Steuerfuss als Grund an, ebenso viele mangelnde Einkaufsmöglichkeiten, und fast 16 Prozent beklagen mangelnde Ausgehmöglichkeiten.
«Hier haben wir Handlungsbedarf bei den 14- bis 25-Jährigen festgestellt», meint Fraktionschef Andreas Kummer. Dies werde man auf der Politagenda berücksichtigen. Für Kummer sollte sich die Wirtschaftsförderung nicht nur um die Industrie, sondern auch ums Gewerbe kümmern. «Wir denken beispielsweise an Starthilfe für Geschäfte im Non-Food-Segment, die in Grenchen noch fehlen.» Das Standortmarketing könne auch bei der Suche nach «Locations», beispielsweise für ein attraktives Ausgehlokal, behilflich sein.
An der Online-Umfrage haben 108 Personen mitgemacht, davon kommen 51 Prozent motorisiert zur Arbeit, 34 Prozent mit dem öV und 6 Prozent mit dem Velo. Weitere soziodemografische Daten: 45% sind Familien mit Kindern, 26 Prozent leben in Partnerschaft und 21 Prozent sind alleinstehend. Dass Grenchen ein «Keyplayer» für die Solothurner Wirtschaft sei, belege ferner die Tatsache, dass über 40 Prozent der befragten Pendler aus der Region Solothurn stammen. Dazu kommen 7 Prozent aus der Region Olten/Aarau; aus der Region Seeland/Jura/Neuchâtel stammen 23 Prozent. Die Umfrage wurde zweisprachig durchgeführt. Dass von den Teilnehmern 41 Prozent zwischen 26- und 40-jährig sind und weitere 49 Prozent zwischen 40 und 65 zeige, dass man das richtige Sample der aktiv Werktätigen erwischt habe.
Sie zeige auch, dass die Anbindung an den öV gut sei. «Im Unterschied zu einer Umfrage der Stadt, welche die Qualität des öV ins Zentrum stellte, wollen wir die Leute dazu bewegen, sich zumindest einen Umzug nach Grenchen zu überlegen», meinte Marco Crivelli weiter. Die Stadt habe Nachholbedarf bei den besseren Steuerzahlern, das entsprechende Wohnangebot sei dabei gerade am Entstehen (vgl. Ausgabe vom Mittwoch).
Als weiteren Schritt in der Umsetzung ihrer «Agenda 2020» will die CVP jetzt eine ähnliche Umfrage bei der Grenchner Bevölkerung durchführen.