Die Sperrung der Bettlachstrasse für eine Geschäftseröffnung am letzten Samstag brachte die Gemüter in Wallung. Im Gemeinderat wurde jetzt eine Motion eingereicht.
Am Samstag wurde tagsüber wegen Aktivitäten im Zusammenhang mit einer Geschäftseröffnung die Bettlachstrasse teilweise für den Durchgangsverkehr gesperrt. Dies löste umgehend auf Facebook die hinlänglich bekannte Diskussion rund um die umstrittene (temporäre) Sperrung dieser Achse aus. Wobei der Tenor mehrheitlich Verständnis zeigte für die Sperrung. «Wer unbedingt hier durchfahren will, kann das auf der gleichen Achse 10 Meter nebenan», hiess es etwa.
Gemeint ist die Solothurnstrasse. Doch so einfach ist die Situation nicht. Die Bettlachstrasse wird gerne zum (auch wilden) parkieren benutzt für rasche Einkäufe. Gerade kürzlich ist wieder einmal ein Versuch gescheitert, die Bettlachstrasse definitiv über die Sommermonate teilweise für den Autoverkehr zu sperren. Die Gemeinderatskommission hat einer entsprechenden Petition keine Folge gegeben. Zu wichtig sei die Achse für die hier ansässigen Geschäfte, zu denen man anlässlich der vielen leeren Schaufenster in der Stadt Sorge tragen müsse, so lautete die Begründung (wir berichteten). Die Strasse wird zudem heute bereits im Sommer bei Schönwetter oft am Wochenende gesperrt und auch während Public-Viewing-Veranstaltungen der Fussballfans. Das sei eine bewährte Lösung, meint die GRK.
SP-Gemeinderat Alex Kaufmann, der die Petition für die Sommersperrung lanciert hatte, will sich vom Njet der Stadtoberen nicht abspeisen lassen. An der letzten Gemeinderatssitzung hat er eine Motion eingereicht mit dem Text «Umsetzung der Sperrung Bettlachstrasse im Abschnitt Baracoa bis Kuoni während den Sommermonaten für den motorisierten Strassenverkehr, gestützt auf die Petition mit 750 Unterschriften, der positiven Umfrage bei den Anrainern und dem Strategieprogramm Kompass Leben und Wohnen in Grenchen».
Die Motion reicht Kaufmann ein, weil er einen politisch getragenen Entscheid möchte. «Zuständig für die Strassensperrungen ist die Stadtpolizei und nicht die GRK», schreibt er in der Begründung zur Motion. Denn er glaubt, dass die Mehrheit der Grenchner Bevölkerung für die vorgeschlagene Sperrung während der Sommermonate ist. Es gebe auch gewerbliche Gewinner, nebst dem «Baracoa» auch die «Centro Lounge» oder auch die Marktfahrer. «Es genügt nicht, ein paar Stühle auf dem Marktplatz aufzustellen.» Die Sperrung der Bettlachstrasse helfe bei der Belebung der Innenstadt.