13 gegen 4 Stimmen
Das Schicksal ist besiegelt: Die Repla Grenchen Büren wird aufgelöst

An der Delegiertenversammlung der Repla Grenchen Büren wurde mit 13 gegen 4 Stimmen deren Auflösung beschlossen.

Andreas Toggweiler
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Nur Grenchen und Rüti bei Büren haben sich für die Beibehaltung der Repla Grenchen Büren ausgesprochen.

Nur Grenchen und Rüti bei Büren haben sich für die Beibehaltung der Repla Grenchen Büren ausgesprochen.

Peter Brotschi

Die Delegiertenversammlung der Repla Grenchen-Büren in Leuzigen hat erwartungsgemäss dem Antrag der bernischen Mitgliedergemeinden zugestimmt. Damit ist die Auflösung der Repla per Ende 2019 beschlossen. Wie Repla-Präsident Konrad Schleiss auf Anfrage erläutert, erfolgte der Entscheid mit 13 gegen vier Stimmen für die Auflösung. Damit war das geforderte Zweidrittels-Quorum mühelos erreicht. «Die bernischen Delegierten stimmten gemäss ihrer schriftlichen Instruktion durch die Gemeinderäte», erklärt Schleiss weiter. Nebst Grenchen stimmte allein Rüti bei Büren gegen die Auflösung.

Auch die Bettlacher Vertreter stimmten nach entsprechendem Gemeinderatsbeschluss für eine Auflösung der Repla. Damit wird das Ende einer der ältesten überkantonal tätigen Raumplanungsorganisationen eingeläutet, welche in den 1960er-Jahren gegründet wurde, damals mit der Aufgabe, eine mehrheitsfähige Linienführung für die Autobahn N5 zu finden. Mitglieder sind Grenchen, Bettlach, Arch, Büren a. A., Lengnau, Leuzigen, Oberwil und Rüti b. Büren.

Ursache Doppelmitgliedschaft

Die bernischen Gemeinden, allen voran Lengnau, wollten mit diesem Schritt einen Schlussstrich ziehen unter die Doppelmitgliedschaft. Sie sind für bernische Planungsbelange nämlich auch im Verein Seeland-Biel/Bienne Mitglieder. Da Ende April auch Repla-Geschäftsführer Jean-Pierre Ruch in Pension ging, sah man eine Gelegenheit, diese Situation zu bereinigen.

«Die Phalanx, die dieser Argumentation folgte, war einfach zu gross», erklärt Schleiss, der als Repla-Präsident die Organisation gern weitergeführt hätte, insbesondere hinsichtlich des geplanten Agglomerationsprogramms. Als Grund für die Auflösung der Repla sieht Schleiss nicht zuletzt die Finanzen. «In Zeiten knapper werdender Mittel neigt man offenbar dazu, den Zaun enger zu ziehen.» Dies müsse noch nicht bedeuten, dass man sich vom regionalen Denken verabschiede.

Da noch einige Reserven in der Kasse sind, verzichtet man ab sofort bis zur Auflösung am 31.12.2019 auf das Erheben von Gemeindebeiträgen. Die Organisation verfügte über ein jährliches Budget von rund 300'000 Franken, das schwergewichtig von Grenchen und Bettlach getragen wird.

Aggloprogramm vorantreiben

Das verbleibende Vereinsvermögen soll bei der Auflösung unter den Mitgliedsgemeinden verteilt werden, so ein weiterer Versammlungsbeschluss. Grenchen hatte beantragt, dass das Geld für den beabsichtigten Aufbau einer Trägerschaft für das Agglomerationsprogramm mit Grenchen, Bettlach und Lengnau verwendet wird, blieb aber mit dem Antrag allein auf weiter Flur.

Dass das Agglomerationsprogramm gefährdet ist, glaubt Schleiss nicht. Die Kooperation mit Bettlach und Lengnau laufe wie geplant. Am kommenden 15. Mai werden die beiden Gemeinderäte von Grenchen und Bettlach durch Bernard Staub, Chef des kantonalen Raumplanungsamtes, über das weitere Vorgehen orientiert, unter dem Motto «Vom Zukunftsbild zum Agglomerationsprogramm.» Dieses hat zum Ziel, Finanzquellen des Bundes für die Unterstützung bei der Realisierung von regionaler Verkehrsinfrastruktur zu erschliessen.

Konrad Schleiss wurde schliesslich an der Versammlung als Interims-Geschäftsführer bis zur Vereinsauflösung 2019 beauftragt. In dieser Zeit gelte es, Lösungen zu finden für die Fortführung unbestrittener Repla-Aufgaben wie die Energieberatung und Littering-Bekämpfung an der Aare.