Reparieren statt wegwerfen, so das Credo des Vereins Repair-Café Grenchen: Auch die zweite Auflage zog viele Besucherinnen und Besucher an, die mit ihren kaputten Haushaltgeräten oder anderen, zum Teil kuriosen Dingen ankamen, um sie flicken zu lassen.
93 kaputte Gegenstände wurden von einer eher älteren Kundschaft ins Parktheater gebracht. Darunter defekte Haushaltgeräte wie Kaffeemaschinen, Bügeleisen, Nähmaschinen, Staubsauger, Dörrgeräte und vieles mehr. Aber auch Lampen, Spielzeug, Koffer und einige Kuriositäten wurden angeschleppt, damit sich die Spezialisten des Teams vom Repair-Café darum kümmern konnten. Nicht alles konnte repariert werden: Weil entweder die Ersatzteile fehlen und nicht mehr aufzutreiben sind oder weil die Gegenstände schlicht nur noch für die Tonne gut sind, wie ein Reparateur erklärte. Aber es konnten doch 51 der defekten Geräte repariert werden, immerhin eine Erfolgsquote von 55 %.
Kurioses war auch dabei, wie Sascha Nussbaumer, der das Repair-Café Grenchen zusammen mit seinem Vater initiiert hat, erklärte: Ein älterer Herr sei mit einem uralten Plattenspieler aus den Zwanzigerjahren gekommen, der mechanisch defekt war und den die Experten tatsächlich flicken konnten. Zum Dank spielte der Kunde dann drei Schellack-Platten aus der Zeit ab – mit Musik aus den Zwanzigern. Weiteres Highlight war ein Modell einer Swissair-Maschine mit Motörchen. Das war leider nicht zu ersetzen, aber immerhin leuchten die Positionslichter wieder. Eine über 100-jährige Hausklingel konnte man ebenfalls reparieren.
Übrigens: Die defekte Kaffeemaschine aus dem ersten Café konnte Peter Nussbaumer inzwischen flicken, er fand das passende Ersatzteil auf Amazon – allerdings musste er es in Deutschland abholen, weil der Online-Händler nicht in die Schweiz liefert.
Voraussichtlich wird der Verein im nächsten Jahr vier Veranstaltungen durchführen, die Nachfrage ist offensichtlich vorhanden.