Die Zufahrt zum Meliorationsdenkmal an der Archstrasse ist seit kurzem gesperrt. Wer Flieger beobachten will, muss künftig beim Flughafen parkieren und einige hundert Meter laufen.
«Das hat nicht der Flughafen veranlasst», sagt Flughafendirektor Ernest Oggier. Wahrscheinlich sei jemand von der Stadt aktiv geworden, ohne mit ihm Kontakt aufzunehmen. Tatsächlich ist es die Stadtpolizei Grenchen, welche die Sperrung in Absprache mit dem Kanton vorgenommen hat.
Michael Herzog, Leiter Kommissariat Verkehrspolizei, erklärt, weshalb die Zufahrt zum kleinen Platz mit den Bäumen und dem Denkmal gesperrt wurde: «Die Segelflieger benutzen diese Zufahrt häufig als direkteste Verbindung zur Segelflugpiste, die direkt dahinter liegt.
Dies, obwohl sie das eigentlich nicht dürften und wir sie schon etliche Male darauf aufmerksam gemacht haben. Da sie mit ihren langen Anhängern weit ausholen müssen, kommen sie unweigerlich auf die andere Strassenseite und das ist einfach gefährlich.»
Tatsächlich gäbe es eine offizielle Zufahrt zur Segelflugpiste, die links am Stellplatz für Fahrende vorbeiführt. Aber das sei vielen der Segelflieger halt zu umständlich. Darum habe man zuerst ein Abbiegeverbot hingestellt und nun die Zufahrt auch mit den drei Steinen versperrt. Oggier stellt nüchtern fest, dass er unter Umständen ein Problem mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl bekommen könnte. Denn das Bazl schreibt vor, dass die Feuerwehr innerhalb von drei Minuten am Schadenplatz eintreffen muss.
Gleichzeitig ist es nicht gestattet, das grosse Tanklöschfahrzeug über unbefestigten Untergrund fahren zu lassen. Habe man also einen Zwischenfall auf der Segelflugpiste, müsse man jetzt die Strategie ändern und zuerst mit kleinen Fahrzeugen hinfahren, denen die Überquerung der unbefestigten Graspiste neben der Segelflugpiste erlaubt ist, währenddessen das grosse TLF den Umweg über die offizielle Zufahrt macht. Denn die drei Minuten seien zwingend vorgeschrieben. Auch sei der Landwirt, der dort das Land bewirtschafte, wenig erfreut darüber, keine direkte Zufahrt mehr zu haben. «Er hat sich schon telefonisch bei mir gemeldet und sich beschwert.»
Herzog lässt die Einwände nicht gelten. Denn schliesslich sei durchaus möglich, in einem Notfall neben den Steinen durchzufahren. Der Platz werde sowieso hauptsächlich von Fotografen, den sogenannten Planespottern benutzt. Und für diese sei ja schliesslich der Parkplatz direkt beim Flugplatz da.