Nach Behandlung der statuarischen Geschäfte wurde an der Generalversammlung des Spitex-Vereins Grenchen über das Rotkreuz-Notrufsystem sowie über den Rettungsdienst informiert.
Wie Beatrice Gehri, Leiterin der Regionalstelle Grenchen beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) erläuterte, existiert der Notruf seit 25 Jahren. Er richtet sich insbesondere an ältere Personen und Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung.
Das Alarmsystem, welches sowohl in stationärer wie in mobiler Ausführung existiert, soll eine längere Selbstständigkeit und damit eine höhere Lebensqualität ermöglichen. Geboten wird ein Service rund um die Uhr an 365 Tagen.
Das System besteht aus einer Station und einer Alarmtaste, die um das Handgelenk getragen werden kann. Betätigt jemand den Alarm (zum Beispiel bei einem Sturz) meldet sich die Zentrale und spricht mit ihr.
Dabei kann frei in den Raum gesprochen werden. Die Zentrale organisiert sodann Hilfe - natürlich auch im Fall, dass die Person nicht ansprechbar ist - und informiert eine Kontaktperson (Angehörige, Freunde, Nachbarn), den Rettungsdienst, den Arzt oder den Pflegedienst (Spitex). Gezielte Hilfe ermöglichen die Angaben zur Person und ihrem Umfeld, welche durch die Rotkreuz-Mitarbeitenden vorgängig aufgenommen wurden. Das Gerät kontrolliert sich im Übrigen selber und erkennt allfällige Störungen.
Rettungsdienst auf hohem Niveau
In seinem kurzweiligen Vortrag berichtete der Kommandant der Sicherheits- und Bereitschaftsdienste, Robert Gerber, über Interessantes und Wissenswertes aus den Bereichen Rettungsdienst und Stadtpolizei.
So erinnerte er an den ersten Krankenwagen aus dem Jahr 1927, welcher dank der Spende einer Witwe Fäh erstanden werden konnte. Der Rettungsdienst war dann auf ausdrücklichen Wunsch besagter Witwe während Jahrzehnten prinzipiell gratis. Heute steht ein 24-Stunden-Betriebzu Verfügung und die Equipe umfasst 10 Rettungssanitäter, 3 Ärzte, 2 Transporthelfer und 4 Studenten (Auszubildende).
Es stehen 3 Ambulanzen und 2 Rettungswagen, welche für die ärztliche Erstversorgung ausgerüstet sind, zur Verfügung. Im Jahr 2013 wurden 1468 Fahrten unternommen. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter wird während drei Jahren an einer Höheren Fachschule absolviert. Normalerweise handelt es sich um eine Zweitausbildung.
Robert Gerber betonte, dass ein eigener Rettungsdienst auch Lebensqualität bedeute. Er räumte schliesslich auch mit dem Vorurteil auf, dass Grenchen so etwas wie der «Wilde Westen» sei. Grenchen gehört nämlich zu den sichersten Schweizer Städten und weist eine deutlich tiefere Kriminalitätsrate als zum Beispiel Olten oder Solothurn auf. (igu)