Grenchen
Das neue Kleid für das Centro-Hochhaus ist parat

In diesen Tagen werden die Rückbau-Arbeiten an der Fassade auch im Sockel des Centro-Hochhauses fertig – die kürzlich abgerissene Wendeltreppe zur Bettlachstrasse wird nicht ersetzt.

Andreas Toggweiler
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Die letzten Betonelemente der Fassade werden mit einem Pneukran abmontiert.

Die letzten Betonelemente der Fassade werden mit einem Pneukran abmontiert.

Andreas Toggweiler

Das wochenlange Spektakel des Fassaden-Rückbaus des 14-stöckigen Centro-Hochhauses ist bald abgeschlossen. Nachdem auch die letzten tonnenschweren Betonelemente auf der Südseite des roten Gebäudesockels entfernt sind, könne auch hier mit dem Neuaufbau der Fassade begonnen werden, erklärt Architekt Aldo Bigolin vom Büro Bigolin + Crivelli, das den Hochhaus-Umbau plant.

Die rote Fassade wird danach wieder gleich aussehen, wird aber gemäss Bigolin völlig anders aufgebaut. Auf eine 20 cm dicke Isolationsschicht wird ein Verputz mit sogenannter «Besenstruktur» aufgetragen. «Damit verbessert sich die Isolation gegenüber vorher um den Faktor zwei bis drei», betont Bigolin. Das Gebäude aus dem Jahr 1974 soll nach dem Umbau einen Minergie-Standard aufweisen.

Fenster werden ersetzt

Im Hochhaus-Bereich ist man schon weiter. Dort ist der Aufbau der neuen Fassade schon fortgeschritten. «Mit dem Ersatz der Fenster sollten wir bis Ende Mai fertig sein», meint der Architekt. Danach werde man mit dem Montieren der Metallfassade beginnen können. Ein Muster des neuen Fassadenmaterials wurde bei der Baustelleninfo an der Gebäudenordseite angebracht.

Als letzter Akt kommt im Sommer die Flachdachsanierung des Sockelgeschosses. Hierfür muss das Gerüst des Hochhausteils bereits weg sein. Insgesamt sei man mit den Sanierungsarbeiten im Zeitplan, bestätigt Bigolin. Ganz fertig sollen die Arbeiten Ende September sein.

Als Fluchtweg nicht zugelassen

Für einige Aufregung sorgte kürzlich der Umstand, dass die stählerne Wendeltreppe, die vom Dach des Sockeltraktes hinunter auf die Bettlachstrasse führte, «seziert» und abtransportiert wurde. Bigolin bestätigt, dass diese nicht ersetzt wird, was von der Grenchner Baubehörde genehmigt worden sei. Die Treppe war seit Jahren nicht mehr zugänglich und wurde nur noch gelegentlich von «Nachtbuben» (verbotenerweise) bestiegen.

«Die Treppe hat früher das Coop-City-Restaurant erschlossen und hatte seither keine Funktion mehr», erklärt Bigolin. Als Fluchtweg sei eine Wendeltreppe aber nicht zugelassen und das Treppengeländer hätte für eine Wiedereröffnung generell erhöht werden müssen, begründet er den Rückbau.

So wurde als Fluchtweg des Fitness-Centers beim Umbau 2006 eine Aussentreppe auf der Südseite erstellt. Diese bleibt bestehen. Ebenfalls der Velounterstand auf der Nordseite. Er wird um einen optisch abgeschirmten Unterstand für Abfallcontainer ergänzt werden.

Generell sei mit der Renovation das Fluchtwegkonzept erneuert worden. Der Hochhausteil wird neu ganz durch das Treppenhaus evakuiert. Zu diesem Zweck werden im dritten Untergeschoss zwei neue Brandschutztüren gebaut.