Ein Ereignis wirft schon im Vorfeld seine Schatten voraus. Nein, gemeint ist nicht die nächste Fasnacht, auch wenn dem Bummler immer wieder mal Geschichten zu Ohren kommen, die durchaus ein Fasnachtssujet sein könnten. Welche Geschichten? Die sind spätestens in der nächsten «Gosche» zu lesen.
Gemeint ist auch nicht der nächste Uhrencup oder das Jubiläumsschwingfest – beides ist noch viel zu weit weg und ohnehin ungewiss.
Für einmal geht es auch um keine Baustelle – gleichgültig, ob die Bauerei angefangen hat, beendet wurde oder man noch mittendrin steckt. Gemeint ist auch nicht die Sparübung der Stadt von 5 Millionen, welche äusserst diskret entworfen und beschlossen wird, bevor das Paket den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern pfannenfertig vorgelegt wird. Es geht auch nicht um Wahlkampf – um den schon gar nicht. Noch nicht.
Viel zu weit gesucht: Es geht schlicht ums Grenchner Fest, das vom 9. bis 11. September über die Bühne geht. Für Grenchen tatsächlich ein Grossereignis, denn da wurde von initiativen Menschen eine grossartige Idee aufgenommen und lässt einen fast in Vergessenheit geratenen Anlass wieder auferstehen wie Phoenix aus der Asche, im Pettycoat und Lederjäckli mit gepunkteten Pumps. Den 50ern, dem Motto «Back to the Fifties», begegnet man schon jetzt Schritt auf Tritt.
Der Grenchner Gewerbeverband GVG traf mit der Idee eines Schaufensterwettbewerbs ins Schwarze. Viele Geschäfte haben sich schon voll reingekniet. Sei es opulent wie die Brocante, die gleich zwei Schaufenster mit echten Vespas, Nierentischchen, Ständerlampen und diversem Mobiliar aus den 50ern bestückt hat. Sei es dezent und elegant wie die Bijouterie Maegli, die ihren edlen Schmuck mit den Porträts edler Schauspielerinnen präsentiert: Grace Kelly, Audrey Hepburn, Caterina Valente und Marilyn Monroe zieren die Auslage. Marilyn ist übrigens auch vis-à-vis bei Optissimo inmitten zeitgemässer Brillen zu sehen. Der Claro-Fair-Trade-Laden setzt voll auf die Musik mit Wurlitzer en miniature, Rockabilly und natürlich dem King – Elvis.
Auch bei Ex Libris, bei Banz Optik, bei der Boutique Silhouette, der dropa Drogerie Arnold, bei Goldschmied Oliver Leuenberger und der Boutique Olivia sind die Fünfzigerjahre augenfällig inszeniert. Letztere hat den schönsten Kinderwagen aufgetrieben, sogar mit Kofferraum und zeigt 50er-Jahr-Mode. Weitere Geschäfte werden ihre Vitrinen noch dekorieren, wie zum Beispiel Coiffure Amadeo, ein Spezialist in Sachen Schaufenster – man darf gespannt sein.