Am Donnerstag durchschnitten OK-Präsident Theo Heiri, Stadtpräsident François Scheidegger und Gewerbeverbandspräsident Heinz Westreicher das Band zur «Gewerbeausstellung der 50er».
Die letzten Tage wurde auf und rund um den Marktplatz gehämmert, gebohrt, verkabelt, montiert, dekoriert ... Der Zivilschutz, der Werkhof, die SWG, Spezialisten für Zeltbau, für mobile Küchen, Vereine und Gewerbe, Schausteller und Aussteller legten sich mächtig ins Zeug. Am Donnerstagabend wurde das das Grenchner Fest, kombiniert mit der Gewerbeausstellung des GVG, alles im Stil des Fest-Mottos «Back to the Fifties» zu Klängen der Stadtmusik, eröffnet.
Zurück in die 50er Jahre schweifte auch OK-Präsident Theo Heiri, der seine Eröffnungsrede in diese Zeit, die Blütezeit Grenchens legte. Das Schwingfest mit 20'000 Besuchern eben erst vorbei, das Parktheater in Planung, das Gartenbad noch ein frommer Wunsch, das Spital für die aufstrebende und aus allen Nähten platzende Stadt erst im Begriff, gebaut zu werden. Der FC Grenchen mit seinem «schwarzen Panther» Ballabio, der das 4. Kino eröffnet und nicht zuletzt: vier Tageszeitungen, die über die Ereignisse berichten. Die Zeit habe uns eingeholt – vieles sei realisiert, manches blieb ein Traum und anderes sei schon Vergangenheit. Nun gelte es, in diese Zeit einzutauchen und die schönen zu Seiten geniessen.
Stadtpräsident François Scheidegger gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass sich nach acht Jahren wieder ein Organisationskomitee gefunden habe, welche sich der grossen Aufgabe angenommen habe und eine wunderbare Sache geschaffen habe. Er freue sich auf tolle Tage, welche unter dem bewusst gewählten Motto die Blütezeit der Stadt Grenchen wieder in Erinnerung rufe.
Auch GVG-Präsident Heinz Westreicher streifte die für das Gewerbe «bessere» Zeit, «eine Zeit, in welcher es in Grenchen 16 Metzgereien, 50 Restaurants d.h auf 107 Personen 1 Restaurant (damals gab es noch keine Kebabs) und 4 Kinos gab.» Natürlich lasse sich die Zeit nicht zurückdrehen. «Wir leben heute in einer Zeit, in der Internetverkauf, Einkaufstourismus und one stop shopping die Schlagworte sind.»
Umso mehr gelte es, dem Grenchner Gewerbe Sorge zu tragen. Westreicher dankte allen Sponsoren, Organisatoren und Gewerblern, welche grossen Einsatz und viel Herzblut ins Grenchner Fest und die Gewerbeausstellung investiert hätten.
Ja, und dann trat man ein ins Zelt und fühlte sich tatsächlich in diese für Grenchen so wichtige Zeit versetzt: Die Mitglieder des Gewerbeverbands haben eine schmucke, kleine Ausstellung mit viel Liebe zum Detail und grossem Engagement geschaffen. Nicht nur, dass beispielsweise die Mobiliar auf die sonst vorgeschriebenen „Uniformen“ – Anzug und Kravatte – verzichteten und stattdessen im College-Look daher kamen, das Team von Coiffure Amedeo Creation sich gleich in corpore in die 50er szurückstylte und allerlei Frisörartikel aus der Zeit präsentierte: Praktisch alle Aussteller präsentierten Trouvaillen und wahre Schätze aus dieser Zeit, ohne die Verbindung zur Moderne und ihrem Geschäftsfeld aus den Augen zu verlieren.
Nach dem offiziellen Rundgang wurde in den leerstehenden Räumen der ehemaligen CS ein Apéro spendiert.
Am Freitag geht’s um 15 Uhr weiter im Gewerbezelt, ab 17.30 Uhr ist der Beizenbetrieb in den Festzelten im Gang und der Lunapark vor dem Coop in Betrieb. Um 19 Uhr präsentieren einige Boutiquen eine Modeschau auf der Bühne mit Anlehnung an die Fünfzigerjahre.