Schach
Das friedliche Kriegsspiel lässt Amateure gegen Profis antreten

Am Sonntag ist das Schnellschachturnier zum 16. Mal über die Bühne gegangen. Jeder konnte mitmachen, der die Regeln kennt und doch sind auch internationale Meister mit dabei gewesen.

Nadine Schmid
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Die Spieler konzentrieren sich.

Die Spieler konzentrieren sich.

Das Schnellschachturnier Baloise Bank SoBa Rapidopen vom Sonntag ist beliebt und war gut besucht; 52 Teilnehmer fanden sich im Saal des Parktheaters ein, um sich im ruhigen und taktischen «Kriegsspiel» zu messen.

Da es als Open ausgetragen wird, kann jeder und jede mitmachen, lediglich die Regeln müssen bekannt sein. Auf diese Weise können Amateure gegen Profis antreten.

«Dies ist für viele ein Highlight», erklärt André Brunschwyler vom Schachclub Grenchen, der zusammen mit seinem Kollegen Helmut Löffler das Turnier organisiert hat, und fügt hinzu:

«Neben der Herausforderung wird im Schachspiel aber auch der Begegnung als solche ein hoher Stellenwert zugerechnet. Man lernt bei dieser Sportart neue Leute kennen.»

Sieben Runden à 25 Minuten

Jeder Spieler hat insgesamt 25 Minuten Bedenkzeit zur Verfügung. Ruhe, hohe Konzentration und Geschwindigkeit sind von Nöten, um den Gegner auszuspielen. Derjenige mit der besten Strategie obsiegt.

Obschon Laien gegen höher Klassierte den Schachkampf austragen, wird durch die Paarung Ausgeglichenheit geschaffen. Es gilt: Sieger spielt gegen Sieger, Verlierer gegen Verlierer.

Bei einem Sieg erhält man einen Punkt, bei Unentschieden einen halben. Nach der dritten Runde von sieben treten bereits die potenziellen Siegesanwärter gegeneinander an.

Unter den Spielenden befanden sich zwei internationale Meister und fünf FIDE-Meister (FIDE ist der Weltschachbund). Neun der Teilnehmenden waren in keinem Schachclub.

Auch in diesem Jahr hat sich keine Frau angemeldet. Ebenfalls die Junioren fehlten. «Wahrscheinlich liegt es daran, dass das Turnier sehr stark besetzt ist und deshalb vielleicht eine Herausforderung gescheut wird», so Brunschwyler.

Zudem habe am Samstag ein grosser Juniorwettkampf stattgefunden, was auch ein möglicher Grund für das Fernbleiben gewesen sein könnte.

Zum siebten Mal gewonnen

Vjekoslav Vulevic (FIDE-Meister) vom Verein Birsfelden beider Basel setzte am meisten Schachmatt: Mit sechs Punkten ging er als Sieger hervor, fünf der Spiele hat er gewonnen und zwei mal ein Remis erzielt.

Es ist bereits das siebte Mal, dass er dieses Turnier gewinnt. Die Spezialität von Vulevic, der neununddreissig Titel sein Eigen nennen kann, sind Blitz- und Schnellschach.

«Ich fühle mich sehr wohl in Grenchen, es ist mein liebstes Schnellschachturnier, man trifft viele nette Menschen.» Mit je einem halben Punkt unterlagen ihm der zweitplatzierte Nedeljko Kelecevic (Schweiz) und der drittplatzierte Nikolaj Melkumjanc (Deutschland).

Kelecevic überragte in der Buchholzwertung Melkumjanc um zwei Punkte und ergatterte sich so den zweiten Platz.

Nach der Konzentration (oben) die Belohnung: Die Sponsorenvertreter Claude Desgrandchamps und Karin Bringolf mit Nedeljko Kelecevic (2. Rang ), Vjekoslav Vulevic (Sieger), Nikolaj Melkumjanc (3. Rang, von rechts).

Nach der Konzentration (oben) die Belohnung: Die Sponsorenvertreter Claude Desgrandchamps und Karin Bringolf mit Nedeljko Kelecevic (2. Rang ), Vjekoslav Vulevic (Sieger), Nikolaj Melkumjanc (3. Rang, von rechts).

Nadine Schmid