Grenchner Fasnachtsbeizen
Das «Baracoa» ist die schönste Grenchner Fasnachtsbeiz

Eine kompetente Jury prämiert die schönsten Beizen. Den ersten Platz belegte die Beiz «Barocca». Den zweiten Rang mussten sich mit dem Hotel Restaurant Krebs, dem Restaurant Häufti und dem Grenchner Hof gleich drei Beizen teilen.

Oliver Menge
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Dekorierte Wände und Decke im «Baracoa», sogar der Pizzaofen wird zum Lebkuchenhaus.

Dekorierte Wände und Decke im «Baracoa», sogar der Pizzaofen wird zum Lebkuchenhaus.

Oliver Menge

Um es gleich vorwegzunehmen: Jede der prämierten Beizen in ihrem fasnächtlichen «Gewand» ist einen Besuch wert. Dieser Meinung war auch Ober Tommy Meister, der zusammen mit seinen Jury-Kollegen einen Rundgang durch die Grenchner Restaurants machte und sie bewertete.

«Es war unglaublich schwierig in diesem Jahr, eine Rangfolge festzulegen. Zwar schwang das ‹Baracoa› mit 183 Punkten obenaus, aber das Gerangel um den zweiten Platz war ausserordentlich gross.»

Gleich drei Beizen mit der gleichen Punktezahl wurden ex aequo mit der Silbermedaille ausgezeichnet. Die Jury, bestehend aus Heinz Westreicher, Jurychef und Altobernarr, Noch-Ober Thomas Meister, Monica Zanco von der freien Gugge «No Copyrights», dem «alten Schreiberling» Thomas Schärli, dem Alt-Hilari Oskar Schilt und dem Noch-Umzugschef Urs Rösselet, hatte kein leichtes Spiel.

Sie konnte auf ihrem Rundgang feststellen, dass man heuer in Grenchen hauptsächlich am Jubilieren ist. Im «Krebs», der ersten Station, feiert die Luna-Zunft 40 Jahre mit entsprechender Festtorte.

Fasnachtsbeizen: Die Gewinner

Im 3. Rang mit 135 Punkten das Bistro Bambi, dekoriert von der Hilari-Zunft.
Im 2. Rang ex aequo mit 156 Punkten das Hotel Restaurant Krebs, dekoriert von der Luna-Zunft, Restaurant Häufti, dekoriert vom Stamm, Restaurant Grenchner Hof, dekoriert vom Stamm mithilfe kreativer Kinder.
Im 1. Rang mit 183 Punkten das Restaurant Baracoa, dekoriert von der Faschingszunft. (mgt)

Im «Bambi» kredenzt die Hilari-Zunft ein Festtagsmenu zum 50-Jährigen. Die beizenlosen Frösche, welche ihren 60. Geburtstag feiern, haben ihre ganze Kraft auf die Gestaltung ihres Umzugswagens eingesetzt.

Die Obdachlosenzunft «Dolce Vita» war auf der Strasse omnipräsent und feierte so ihr 10-Jähriges. Aber auch Beizen feierten Jubiläen, so das «Britannia», welches seit 25 Jahren an der Fasnacht brilliert.

Auf ihrem Rundgang durch Grenchen von Beiz zu Beiz konnte die Jury ausserdem feststellen, dass viele Geschäfte für ausnehmend schön dekorierte Schaufenster gesorgt hatten, die «für ein närrisches Grundrauschen in der Stadt besorgt sind», wie im Jurybericht festgehalten wurde.

Das Grüpplein nahm sogar den steilen Weg bis zu «Häufti» auf sich und bewunderte dort die schöne Dekoration, für die der Stamm verantwortlich zeichnete. Der Spaziergang habe sich gelohnt, heisst es im Bericht.

Auch die beiden Altersheime Wyberg und Kastels besuchte die «etwas geschaffte» Truppe und war einigermassen erstaunt, dass man sie nach ihrem Besuch wieder gehen liess und nicht gleich einquartierte.

Sorgfältige Bewertung

Bewertet wurden Sorgfalt, Vielfalt, Einfallsreichtum und die Liebe zum Detail. Im «Baracoa» wurde eine Märchenlandschaft geschaffen, die Faschingszunft leistete ganze Arbeit und verzierte Wände, Fenster und Decke. Auch «träfe» Sprüche wurden überall in der Beiz montiert. Im Aquarium im «Grenchnerhof» sei die Jury «fast ersoffen», dekoriert wurde er vom Stamm mithilfe «kreativer Kinderarbeit».

Die Jury stellte in ihrem Bericht fest, «dass wieder ein riesiger Chrampf der Fasnächtler, der Stammgäste und Wirte geleistet worden ist, dass innovative Ideen, wie das Beispiel im ‹Grenchnerhof› zeigt, zu einem wunderschönen fasnächtlichen Resultat führen können, dass das Detail gepflegt wird und oft genau hier der Witz ersichtlich ist und dass dieser Witz auch durch gute Sprüche unterstrichen wird.»

Die Jury dankt allen Närrinnen und Narren, welche diese Arbeit auf sich genommen haben. Ihnen allen gehöre eigentlich ein persönlicher Deko-Pokal.