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Trotz grosser Hitze hat es noch genug Platz in der Grenchner Badi. Chefbadmeister Paul Markus Joss und Beizbetreiber Jürg Jaeggi ziehen Zwischenbilanz.
Im Moment ist aufgrund der Ferien in der Badi etwas weniger los. Profitieren können von dieser ruhigeren Badi die Gäste, die gerne mehr für sich sind und denen der rege Schwimmbadbetrieb eher weniger sagt. Chefbadmeister Paul Markus Joss ist mit der bisherigen Saison zufrieden. «Die Saison ist zwar nicht sehr gut, aber gut. Es ist ein guter Sommer.»
Gut ist eine Saison für das Grenchner Schwimmbad, wenn sie gesamthaft zwischen 90'000 und 100'000 Besucher fassen konnte. Dass jetzt trotz Hitzetage weniger Badegäste kämen, liege an den Sommerferien. «Heuer besuchen rund 1400 Personen täglich die Badi während der Ferien, letztes Jahr waren es mit 900 pro Tag deutlich weniger.»
Weniger ideal sei jedoch, dass Regen und Gewitter oftmals auf das Wochenende treffen, da an den Wochenenden deutlich mehr Besucher erwartet werden als unter der Woche. «Bisher hatten wir jedoch noch kaum ein schönes Wochenende. Dadurch sind wir mit rund 10'000 Gästen im Rückstand.»
Was Joss auch feststellt, ist, dass die Anzahl Badegäste jedes Jahr kontinuierlich abnehme. «Alle zehn Jahre wird der Schnitt der Besucheranzahl berechnet, seit Jahrzehnten wird ein Rückgang festgestellt.» Den Grund sieht er mit dem Bielersee und der Aare an den verschiedenen Bademöglichkeiten, die es in der Nähe gebe und die mehr genutzt würden als früher.
Auch Jürg Jaeggi, der Betreiber des Beizbetriebs, ist bisher zufrieden. «Wir sind gut auf Kurs. Juni und Mai war eher wenig Betrieb, dies haben wir im Juli mit 20 Prozent mehr Gästen aber wett gemacht.» Auch während der Sommerferien erlebt das Back-Caffe einen Ansturm. Aber lange warten muss man selten. «Das liegt daran, dass wir ein sehr eingespieltes Team sind.» Aufgefallen sei ihm, dass in diesem Jahr mehr Gäste aus dem Jura das Bad besuchten, wie beispielsweise aus Delémont.
«Es gab zum Glück bisher keine Unfälle und auch keine grösseren Vorfälle, kleine Scharmützel kommen vor, das ist normal», führt Joss weiter aus. Das Ziel, die Badi wieder vermehrt zu einem Badeort für Familien zu machen, sei geglückt, wodurch mit den Eltern auch mehr Autoritätspersonen auf dem Platz sind.
Reklamationen gab es jedoch, weil die Badi, die im Sommer bis 20.30 Uhr offen hat, teilweise 1 bis 11⁄2 Stunden früher schloss. Die Reklamationen erstaunen Joss. «Bereits unter meinem Vorgänger war es Usus, die Öffnungszeiten am Abend in den letzten 90 Minuten der Witterung anzupassen oder zu schliessen, wenn das Bad nur sehr schwach frequentiert wird. Schliesslich müssen auch die Mitarbeiter bezahlt werden. Dies ist gang und gäbe und ist gerade unter den Stammgästen bekannt. Ausserdem steht schriftlich auf dem Flyer, dass die Öffnungszeiten am Abend wegen Gewitter abweichen können.»
Seit diesem Jahr verfügt die Badi auch über einen neuen Automaten, bei dem man die Eintrittstickets lösen kann. Dieser werde rege genutzt. «Er soll die Stunden mit Hochbetrieb entlasten und damit die langen Schlangen minimieren. Es ist eine Ergänzung», meint Joss.
Die Kasse ersetzen soll er nicht, höchstens bewirken, dass einmal gegen Abend eine oder ein Angestellter an der Kasse früher heimgeschickt werden kann. «Auch müssen die Angestellten auch einmal eine Pause machen dürfen. Ersetzen ist zudem bei uns gar nicht möglich. Die Angestellten haben zusätzliche Aufgaben, die ein Automat nicht ausführen kann, wie das Saisonabonnement zu verkaufen oder das Tor zu öffnen.»