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Die Öffnungszeiten des Parktheaters in Grenchen wurden angepasst. Man will so die Bedürfnisse besser abdecken. Zudem lanciert die Pächterin Cucina Arte neue saisonale Angebote wie beispielsweise eine Wild- und Trüffelparty.
Das Restaurant Parktheater hat die Öffnungszeiten vor kurzem angepasst und ist nun um Einiges länger geöffnet: Von Mittwoch bis Samstag ist von 10.30 Uhr bis «open end», mindestens aber bis 21 Uhr geöffnet, Dienstag und Sonntag von 10.30 Uhr bis 18 Uhr, Montag ist Ruhetag. Bisher war unter der Woche nur bis 18 Uhr geöffnet und am Wochenende war geschlossen – ausser es fanden Veranstaltungen statt.
Saisonale Höhepunkte
«Wir wollen so den Grenchnern etwas entgegen kommen», sagt David Scheidegger von «Cucina Arte», der Pächterin des Parktheaters seit letztem Sommer. Man will vor allem die Terrasse lancieren, für die man einen «kulinarischen Kalender» herausgegeben hat: An einigen Sonntagen wird zum Beispiel ein Brunch angeboten, Freitagabend ist der Grill mit offenem Feuer Thema, sei es mit Spezialitäten und dem Grilleur vom Haus oder der Möglichkeit, an bestimmten Tagen selber zu grillieren. Weitere saisonale Höhepunkte, wie ein Austern & Co.-Special, Oktoberfest, Wild- und Trüffelparty stehen auf dem Programm. «Die Terrasse ist unser Zugpferd, und da hatten wir bis jetzt nicht wirklich die nötige Auslastung.» Der letzte Sommer sei für sie zu kurz gewesen – Eröffnung war erst am 1. August – und in diesem Jahr habe man wegen des Wetters auch noch nicht so richtig durchstarten können.
Der Erfolg muss sich einstellen
Das Restaurant und die Säle darüber laufen bisher defizitär, die Gästefrequenz an gewissen Tagen und die nötige Auslastung wurde nicht erreicht. Vor allem die weiten Wege machen den Betrieb sehr personalkostenintensiv. Scheidegger bringt es in wenigen Sätzen auf den Punkt: «Müssten wir jetzt nochmals entscheiden, ob wir das Parktheater übernehmen wollen oder nicht, wäre die Antwort ganz klar Nein.» Die «Cucina Arte» lege jeden Monat einige Tausender drauf, denn nicht alles sei so gelaufen, wie man es sich erhofft hatte. Ursprünglich wollte man zum Beispiel in Grenchen nur einen kleinen Personalstamm beschäftigen und die meisten Waren aus Solothurn vom Hauptsitz der «Cucina Arte» anliefern. «Es hat sich aber gezeigt, dass wir die Fachleute vor Ort haben müssen, denn alle Gerichte werden vollumfänglich in Grenchen produziert», erklärt Scheidegger.
Und das kostet. Vor allem, wenn die Gäste wegbleiben. «Würden wir nur aufgrund der Zahlen entscheiden, müssten wir bereits jetzt das Konzept komplett ändern, uns nur noch auf die Saalvermietung konzentrieren und den Restaurantbetrieb mit einem Minimum an Personal nur noch bei Anlässen aufrechterhalten. Aber wir wollen diese Entscheidung jetzt noch nicht treffen, sondern erst einmal abwarten, wie sich die Sache im Sommer entwickelt.»
Auch andere Umstände trugen bisher nicht zum Erfolg bei: «Wir hatten sozusagen keine Angaben aus früheren Zeiten, die es uns ermöglicht hätten, entsprechend zu planen. Beispielsweise hatten wir einmal einen traditionellen Anlass mit gegen 400 Leuten im Parktheater. Im Vorfeld hatte es geheissen, dass rund ein Drittel zum Abendessen bleiben werde, am Schluss waren es genau drei Essen, die wir verkaufen konnten.»
Dass es in Grenchen nicht einfach ist, beim Nordbahnhof erfolgreich eine Beiz zu führen, weiss man nicht erst seit der Sendung mit Bumann, dem Restauranttester. Der letzte Wirt schmiss den Bettel hin, «abegchrampfet» und mit beträchtlichen Schulden, wie man munkelt.
Die Genossenschaft Parktheater, die Besitzerin des Hauses, glaubte, mit dem Profi-Caterer «Cucina Arte» aus Solothurn die Lösung gefunden zu haben. Aber man war zu blauäugig und rechnete mit mehr Gästen, als dann tatsächlich kamen. Und notabene auch mit den Vereinen: Doch von diesen beriefen sich einige auf Gewohnheitsrecht und wollten weiterhin keine Miete bezahlen. Wieder andere suchten sich neue Lokalitäten. Zusätzliche Einnahmenausfälle waren die Folge.
«Cucina Arte» ihrerseits setzte bis letzten Dezember einen Betriebsleiter ein, der zwar locker und flockig daherkam, dessen Sprüche aber von vielen Gästen nicht goutiert wurden.
Das alles und ein anfänglich bestechendes, aber letztlich wenig taugliches Konzept erfordern nun einen «Neustart».
Die Anpassung der Öffnungszeiten ist ein Schritt in die richtige Richtung, will man im Parktheater endlich schwarze Zahlen schreiben. Aber dies und alle anderen Anstrengungen des Pächters sind vergebens, wenn die «schönste Terrasse Grenchens» nicht vermehrt frequentiert wird. (omn)
Teambildung endlich geglückt
«Wir mussten einige Mitarbeiter austauschen, aber nun haben wir mit Renato Citrini als Betriebsleiter und Felix Algermissen als neuem Koch hervorragende Mitarbeiter verpflichten können», so Pächter Scheidegger.
Auch bezüglich der oft diskutierten Probleme mit den Grenchner Vereinen, ist Scheidegger zuversichtlich: Seitens des Vermieters habe von Anfang an das klare Bedürfnis bestanden, dem «Glöiff» im Haus ein Ende zu setzen. Das habe ab und zu zu Misstönen geführt. Man habe sich aber inzwischen gefunden und Scheidegger ist davon überzeugt, dass die neuen Öffnungszeiten noch weiter zur Entspannung der Lage sorgen werden, zumal am Wochenende neu geöffnet ist.
«Schönste Terrasse ganz Grenchens»
Allerdings steht und fällt das Ganze auch mit dem Umsatz, den die Gäste mit ihren Konsumationen generieren. Wenn 50 Leute zusammen nicht einmal 200 Franken während eines ganzen Abends ausgeben, geht die Rechnung für den Wirt definitiv nicht auf. Und für Scheidegger und Betriebsleiter Citrini ist klar, dass man Ende Sommer nochmals über die Bücher muss.
«Eigentlich haben wir die schönste Terrasse ganz Grenchens und wir erhoffen uns, dass wir mit den neuen Öffnungszeiten und unserem guten Angebot die Grenchnerinnen und Grenchner vermehrt hierher locken können.» Kommentar rechts
Öffnungszeiten, Tagesangebot, Kulinarischer Kalender und weitere Infos unter www.parktheater.ch