Grenchner Fasnacht
Cocoloris - Farbenfroh, fröhlich und verspielt

Die Fasnachtsgugge Cocoloris feiern dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Die Gugge der Lunazunft hat die Grenchner Fasnacht geprägt.

Daniel Trummer
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Die Cocoloris feiern heuer ihr 25-Jahr-Jubiläum — bunt und musikalisch wie eh und je. tru/Archiv

Die Cocoloris feiern heuer ihr 25-Jahr-Jubiläum — bunt und musikalisch wie eh und je. tru/Archiv

Es war ein Vierteljahrhundert voller Kreativität, knallender Farben, origineller Kostüme und unverwechselbarer karibisch angehauchter Melodien. Wenn die Erkennungsmelodie «Hey, Pippi Langstrumpf» ertönt, bleiben Leute stehen. Die Cocoloris sind da und in ihrer Nähe lässt sich gut verweilen. Mit Steeldrums, Piccolos, Lyras, Saxofons, Rhythmusinstrumenten und dem Sousafon machen sie Musik, und ihre Spielfreude überträgt sich auf die Zuhörer. Das Repertoire ist beachtlich und umfasst fetzige Stücke und Oldies zum Träumen.

«Das war nicht immer so», berichtet Monika Mengisen über die Anfänge. Fasziniert von Schwärmereien eines Heimwehbaslers, kauften sich Angehörige der Lunazunft spontan Piccolos. Bald liessen sich erste Weisen blasen und Mengisen spielte auf der Gitarre die Begleitung. An der Fasnacht wagten sich die Musikanten ins Fasnachtsgetümmel. «Wie heissen wir eigentlich», fragte jemand. «The Yellows», einigten sie sich auf den vorläufigen Namen, der den Farben ihrer damaligen Bekleidung nachempfunden war.

Heute wird gefeiert

«Wir beherrschten nur drei Lieder.» Nach dem erfolgreichen Auftritt wurde intensiv geübt. Neue Instrumente kamen dazu. Nur Trompeten und Posaunen wollten die Gugger nicht. Einige haben sich Steeldrums selber angefertigt, und seither erklingt die Musik der Cocoloris mit karibischem Touch.

«Möndli», wie Monika Mengisen in Fasnachtskreisen genannt wird, hat während der Hälfte ihres Leben mitgewirkt. Zehn Jahre war sie musikalische Leiterin, hat dann eine Pause eingelegt und seit drei Jahren ist sie wieder im Amt. Zusammen mit Lukas Tobler, der das Administrative besorgt, leitet sie die Gruppe. Auffallend sind die farbenfrohen und fantasievollen Kostüme. Die «Stofffrauen» machen Vorschläge, jedes Mitglied näht sein Kleid selber. Bei der Gestaltung sind keine Grenzen gesetzt, nur die Stoffe in der gesetzten Farbe sind vorgeschrieben.

Sorge um den Nachwuchs

«Nur noch 22 Fasnachtsbegeisterte spielen mit», sagt Mengisen, die ungefähr gleich viel Zweitklässler unterrichtet. Ihre Klasse bastelt am Kostüm für den Kinderumzug. «Ich will den Schülern etwas von der reichen Fasnachtskultur mitgeben», sagt sie. Wie viele Vereinigungen plagen auch die Cocoloris Nachwuchssorgen.

Am 3. März findet unter dem Stadtdach eine Werbeveranstaltung statt. Bei feinen Crêpes und Cocoloris-Musik sollen neue Mitglieder zum Mitspielen begeistert werden. «Durch das gemeinsame Musizieren sind echte Freundschaften entstanden», sagt Möndli im Rückblick auf die 25 Jahre. Sie erinnert sich auch gerne an Auftritte in Karlsruhe, am «Corso fleuri» in Sélestat oder an unvergessliche Momente am Älplerfest auf der Moosalp bei Törbel. Natürlich wird das Jubiläum ordentlich gefeiert. Heute ab 22 Uhr steigt eine Geburtstagsparty in der Gwunderbar unter dem Zytplatz.