Musik- und Tanzdarbietung sowie der Markt mit Kunsthandwerk: Auch ohne Umzug kann sich die Grenchner Chürbisnacht sehen lassen.
Die Grenchner Chürbisnacht meldet sich zurück. Sie ist kleiner als üblich, doch die wichtigsten Publikumsmagnete, die Kinder und Jugendlichen, sind vor Ort. Am Freitag, 29. Oktober, sorgen sie auf dem Marktplatz mit Tanzvorführungen und einem Bläserensemble der Musikschule für Stimmung. Da heuer der Umzug erneut ausfällt, geniesst das Geschehen unter dem Stadtdach besondere Aufmerksamkeit. Die Marktfahrer des Kunsthandwerkmarkts flankieren die Bühne und hoffen zudem auf die Sogwirkung der Beizen rundherum. Denn auch Verpflegungsstände wird es keine geben.
Die «Chürbisgeischter» alias Mitglieder des Organisationskomitees unter der Leitung von Jenny Mattila sind zuversichtlich:
«Wir machen das Beste aus der Situation und vertrauen auf die Festfreude der Grenchner und Grenchnerinnen.»
Das Komitee setzt seit dem Sommer auf eine rollende Planung. Die Idee einer Zertifikatspflicht war schnell vom Tisch, «denn der Zugang zum Stadtzentrum lässt sich nicht sperren. Die Anwohner brauchen Bewegungsfreiheit und das Gelände lässt sich nicht mit vernünftigem Aufwand kontrollieren», sagt Mattila. Schranken wird es nur bei der Bühne geben. Dahinter herrscht für das Publikum Maskenpflicht. Auf dem restlichen Gelände vom Zytplatz bis in die Marktstrasse darf man unmaskiert flanieren, einkaufen und mit Bekannten einen Schwatz halten.
Die einstündige Darbietung der Move!Danceschool beginnt um 17.15 Uhr. 150 jugendliche Tänzerinnen und Tänzer zeigen nach Aussage der OK-Präsidentin in unterschiedlichen Formationen ihr Können. Um 18.30 Uhr haben die Bläserinnen und Bläser der städtischen Musikschule ihren halbstündigen Auftritt. «Wir möchten den Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit geben, aufzutreten. Sie hatten so lange keine Gelegenheit dazu», sagt Mattila.
Die Schulen werkeln für einmal hinter der Kulisse. Sie dekorieren das Festgelände mit 650 geschnitzten Kürbissen und 450 Rübenlichtern von den Staader Feldern. «Es ist für uns eine grosse Freude, dass alle Schulhäuser beim Schnitzen und Verzieren der Lichter mitmachen. Auch unsere treuen Bildgestalter aus dem Eschenrainquartier unter der Leitung der Familie Helfer sind mit von der Partie», zählt die Chürbisnacht-Präsidentin weiter auf.
Die Quartiervereinigung macht einen Buchstabenwettbewerb kreuz und quer über den Marktplatz. Die Idee dahinter erklärt Mattila folgendermassen: die Leute in Bewegung bringen und in verschiedene Ecken des Geländes locken. Eins ist sicher: Das Wort, das die Teilnehmenden am Wettbewerb zusammenstellen sollen, werde nicht «Corona» lauten.
Die Chürbisgeischter, die am Fest nach dem Rechten schauen, verzichten ausnahmsweise auf den Verkauf der Holzplakette. Mattila erklärt: «Die Plaketten lagen schon letztes Jahr bereit. Zum Glück hatten wir sie ohne Jahrzahl in Auftrag gegeben. Jetzt warten wir damit auf 2022, unser Jubiläum (25. Auflage) und hoffentlich eine Rückkehr zur grossen Chürbisnacht.»
Neben den Kindern, die erfahrungsgemäss ihre Verwandten und Kameraden ins Stadtzentrum locken, hängt es von den Beizen beziehungsweise vom Appetit der Besucher ab, ob die Lightversion der Chürbisnacht ein Erfolg wird.
Die Restaurants und Bars verfügen über eigene Schutzkonzepte und brauchen diese für das Fest nicht anzupassen. Hingegen hofft Mattila darauf, dass die Gastronomiebetriebe ihre Speisekarten ins Zeichen der Kürbisse stellen. Die Rückmeldung auf entsprechende Anfragen sei harzig angelaufen, bedauert sie.
Nachfragen dieser Zeitung zeigen hingegen, dass währschafte und beliebte Kürbisangebote zur Chürbisnacht für Gastronomen eine Selbstverständlichkeit darstellen. Das gilt nicht nur direkt am Marktplatz, wo Antonio Gonzales im «Passage» neben Kürbissuppe Glühwein und Bratwurst (ohne Kürbiszusatz) auf der Karte hat. Im Bistro Bambi um die Ecke, an der Marktstrasse, gibt es neben Suppe und Risotto sogar Flammkuchen mit Kürbis, wie Inhaber Martin Fux sagt.
Auch Reto Lüthys «Gärtli» an der Centralstrasse, in normalen Zeiten als Suppenkaspar mit dem Stand unterwegs, hat zur Feier des Tages Kürbissuppe und Wienerli im Angebot.
Die «Centro-Lounge» – Kürbissuppe ab 16 Uhr erhältlich – und das «Baracoa» verlängern das Fest ab 21 Uhr mit je einer Chürbisnacht-Party samt DJ.
Chürbisnacht: 29. Oktober, 16 bis 22 Uhr. Last-minute-Anfragen von Standbetreibern für Kunsthandwerk und abgepackte Ware (keine Verpflegungsstände) nimmt OK-Präsidentin Jenny Mattila per Mail entgegen: chuerbisnacht@gmail.com