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Das World Food Festival lockte Tausende Besucher in Grenchens Zentrum. Das dreitägige Event kam bei den Einheimischen gut an. Es zeigte sich wieder einmal, dass der Marktplatz auch für grössere Veranstaltungen ideale Voraussetzungen bietet.
Der Grenchner Marktplatz präsentierte sich an diesem Wochenende als riesige, reichhaltig gedeckte Tafel. Und Gourmets, Genussmenschen oder einfach nur Hungrige oder Neugierige aus der Region bedienten sich ausgiebig. Tausende fanden den Weg ans erste «World Food Festival», welches an knapp 20 Ständen Bekanntes, aber auch eher Ungewohntes anbot.
Gut vertreten war dabei die asiatische Küche von Thailand über Vietnam bis nach Pakistan. Zu entdecken gab es aber auch Tibetische Momos, Wraps, Empanadas oder gar Büffel-Burger aus dem St. Gallischen Rheintal. Eher traditionell Veranlagte werden sich bei Schüblig oder Hot Dog gütlich getan haben.
Aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland waren die Anbieter nach Grenchen gepilgert. Auch ein Einheimischer liess sich die Gelegenheit nicht entgehen. Luca Simili und seine Mitarbeitenden kredenzten Pasta im Parmesanleib. Der Jungunternehmer ist daran, seinen Cateringbetrieb «Lücs’s Pasta» zu etablieren. «Mein Geschäfts- Partner, der übrigens auch Luca heisst, und ich haben uns via Facebook bei den Organisatoren gemeldet. Und da sind wir nun. Wir sind gespannt, wie es läuft», erklärte er dazu.
Den Hingucker schlechthin präsentierten die Köche von «Auftragsgriller XXL» aus dem Baden-Württembergischen mit ihrem «Monster-Grill». Dreieinhalb Tonnen wiegt das Ding, auf welchem bis zu 600 Kilo Fleisch verarbeitet werden können, und das mit Smoker, Gas- und Holzkohlegrill ausgerüstet ist. Chefkoch und Grillmeister Otto Berenji augenzwinkernd: «Wir bieten Deftiges und Saftiges. Wie die Amis. Nur besser.»
Wer Lust auf Süsses hatte, kam ebenfalls nicht zu kurz. Crêpes, Churros oder Kokosmakronen aus Holland sowie das gute alte Magenbrot standen zur Auswahl.
Das «World Food Festival» macht in 18 kleineren und mittelgrossen Städten in der Schweiz halt. Organisiert wird es von den jungen Leuten von «Peak-Event-Solutions», die auch schon für «Das Zelt», «Swisscom» oder «Die Post» tätig waren und sind. Der Kontakt zu Grenchen habe sich via Kilian Messerli ergeben. «Wir haben dann das Gespräch mit den zuständigen Behörden gesucht und das ist sehr positiv verlaufen», äusserte sich Inhaber und Geschäftsführer Pascal Bänninger. Der Anlass sei insbesondere in Sachen Infrastruktur und Werbung von der Gemeinde toll unterstützt worden. Dazu habe sie auch das kulturelle Rahmenprogramm finanziert. Zusammengestellt hat dieses Kurt Gilomen. Die Streetmusiker von «Unique Case», Pat («Fishnet Stockings») als versierter Alleinunterhalter sowie die partyerprobten Lokalmatadoren von «Light Food» sorgten am Abend für die Stimmung beim Schlemmen und Geniessen.
Mit von der Partie war übrigens auch die Hygiene-Kontrolle. Zwei Beamte des Kantons nahmen den Anlass in dieser Hinsicht genau unter die Lupe. «Wir unterstützen diese Kontrollen natürlich, denn das hilft auch uns. Interessant ist aber schon, wie unterschiedlich diese Begutachtungen je nach Ort ausfallen. Hier zeigt sich der Schweizer Kantönligeist in seiner Reinkultur», bemerkte Pascal Bänninger dazu. In Grenchen sei ein ziemlich strenger Massstab angewendet worden. Man habe aber schliesslich eine einvernehmliche Lösung gefunden.
Das dreitägige Event kam bei den Einheimischen gut an. Es zeigte sich wieder einmal, dass der Marktplatz auch für grössere Veranstaltungen ideale Voraussetzungen bietet. Grenchnerinnen und Grenchner sowie Besucher aus der Region nutzten die Möglichkeit, um mit der Familie, Freunden und Bekannten zu speisen. Solche Gelegenheiten sind in unserer Zeit bekanntlich rarer geworden.
Die eine oder andere Stimme monierte zwar, dass man sich kleinere Portionen und Preise gewünscht hätte, um mehr vom ganzen Angebot profitieren zu können. Doch auch hier gilt: «Alles ist Verhandlungssache.» Einige Standbetreiber zeigten sich nämlich auf Anfrage für dieses Anliegen durchaus offen.
Das erste «World Food Festival» ist Geschichte. Mal sehen, ob sich der trendige und sympathische Anlass einen dauerhaften Platz im Festkalender unserer Stadt sichern kann.