Mit dem erfolgreichen Bildhauer-Symposium kehrt auch in Büren die Hoffnung zurück.
Der Skulpturenweg an der Ländte in Büren an der Aare erhält Zuwachs. An der gutbesuchten Finissage des 8. Internationalen Bildhauersymposiums am Samstag konnte auch dank des Sponsorings durch den Frauenverein Büren eine neue Skulptur erworben werden.
Die Damen hatten dabei die Qual der Wahl, denn die Werke von «GAMelle» (Worblaufen), Hanspeter Schumacher (Grenchen) und der beiden in Wien wohnhaften Katharina Mörth und Arijel Štrukelj (ursprünglich aus Slowenien) – alle zum Thema Metall – bewiesen durchweg viel Qualität. Sie waren grundverschieden und behandelten doch (ohne Absprache) ähnliche Themen: Hoffnung auf die Natur, Hoffnung auf einen Neuanfang. Der Frauenverein entschied sich schliesslich für Frau und für das filigranste Werk, jenes von Katharina Mörth. Sie betitelte es mit «Natural Born». Es stellt eine in sich verwobene Blume dar. «Ich habe versucht, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, das trotzdem ein Weitergehen andeutet. Dazu war es auch meine Intention, aus einem schweren Material etwas Leichtes zu erschaffen», erklärte sie dazu.
Das Faszinierende am Symposium ist ja die Tatsache, dass die Kunstschaffenden während einer Woche im Städtchen zugegen sind und ihre Arbeit sowie deren Fortschritt laufend begutachtet werden kann. Eine Möglichkeit, die dem Vernehmen nach gut genutzt wurde. Bei einem Augenschein unter der Woche auf jeden Fall näherten sich immer wieder Neugierige den Arbeitsplätzen bei der Artis-Galerie von Trudi Lädrach und bei der nahegelegenen Kirche. Einige kamen einfach als Zaungäste, andere mit konkreten Fragen, wieder andere sahen sich berufen, sich konkret einzumischen. So erzählte Hanspeter Schumacher schmunzelnd davon, dass eine interessierte Passantin ihn tatsächlich davon überzeugen wollte, dass er bei der Komposition einen Fehler gemacht habe und sein Kopfstück andersrum zu positionieren habe. «Schumi», wie er von dem meisten genannt wird, war bereits das zweite Mal am Symposium dabei. Der Grenchner Kulturpreisträger (2011), der daneben auch schon einen Werkjahresbeitrag des Kantons Solothurn zugesprochen erhielt (1987) gilt als konsequenter Schaffer, der kaum aus der Ruhe zu bringen ist. «Mir gefällt die Philosophie des Symposiums, die auch darauf angelegt ist, dass Menschen, die sonst kaum Zugang zur bildenden Kunst haben, unkompliziert, vielleicht gar zufällig, mit ihr in Berührung kommen und sehen, welche Arbeit geleistet wird.» Einzig die bisweilen giftige Bise habe ihn hie und da bei den Schweissarbeiten zum Improvisieren gezwungen.
Zurück zur Hoffnung, zur Aussicht auf einen Neustart. Diese war bei allen gleichermassen spür- ja greifbar. Daniel Liechti, der zusammen mit Trudi Lädrach, Andreas Fiechter, Pascal Ingold und Monika Zumbach jeweils den weit über die Region hinaus beachteten Anlass organisiert, gab augenzwinkernd seiner Hoffnung den Ausdruck, dass mit diesem Anlass der Startschuss gegeben sei und so im Veranstaltungskalender neben Papier- und Kartonsammlung in Zukunft auch andere Aktivitäten zu lesen seien. Gemeinderat Peter Zumbach nahm den Ball elegant auf und erklärte, dass auch er als «Partyminister» sich über diesen Re-Start bei den kulturellen wie gesellschaftlichen Tätigkeiten freue. Gerade Tourismus und Kunst gingen in Büren Hand in Hand und man habe doch in vieler Hinsicht einiges zu bieten.