Vor mehr als vier Jahren ist sie aus dem Bürener Stadtbild verschwunden: Die Granit-Skulptur, die vor der Raiffeisenbank gestanden ist. Was ist mit ihr passiert?
Sie beschäftigt die Bevölkerung von Büren seit langem und war jüngst auch an der Gemeindeversammlung ein Thema: Die vor mehr als vier Jahren verschwundene und seither nicht mehr aufgetauchte Granit-Skulptur des Künstlers Peter Travaglini vor der Raiffeisenbank. «Die Skulptur war ein Geschenk der Raiffeisenbank Seeland, als die neue Filiale eingeweiht wurde», erklärt Rolf Wälti, Gemeindepräsident und Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Seeland.
Der Skulptur, die sowohl auf Boden der Bank wie auch der Einwohnergemeinde auf einem Sockel aufgebaut worden war, fehlte aber eine professionelle Verankerung. Da diese, laut Rolf Wälti, nur ungenügend befestigt worden war, fiel sie einem Unfall zum Opfer. Wälti erklärt:
«Ein Mann fuhr mit seinem Auto rückwärts in die Skulptur und brachte sie zu Fall.»
Das in 40 Teile zerbrochene Kunstwerk liegt seither auf zwei Paletten verteilt im Atelier von Flavia Travaglini, der Tochter von Peter Travaglini und viele Passanten und Passantinnen fragen sich, warum die Figur nicht wieder aufgebaut oder ersetzt worden ist. Der Sockel stand weiterhin da, vor rund drei Wochen wurde auch dieser abgebaut.
«Es liegt wie so oft am Geld», so Rolf Wälti. Nach dem Unfall wurde von der Versicherung ein Betrag gesprochen, der aber nur einen kleinen Teil der Restaurations- und Instandstellungskosten abgedeckt hätte. «Zudem erschien uns der Platz für das erneute Montieren einer Skulptur nicht wirklich günstig.» Der «Eckenbrecher», wie Wälti den Standort bezeichnet, sei ein neuralgischer Ort, da dort immer sehr viel Verkehr herrsche und die Gefahr gross sei, dass es wieder zu einem solchen Zwischenfall kommen könnte.
«Trotzdem wollten wir unserem lokalen Künstler ein Monument setzen und haben uns daraufhin entschieden, einen neuen Platz dafür zu suchen.»
Unter der Leitung von Gemeinderat Peter Zumbach wurde man fündig und errichtete 2019 beim Bahnhof den Travaglini-Platz, auf dem nun zwei Granit-Skulpturen an den bedeutenden Bürener Künstler erinnern. Der gesprochene Versicherungsbetrag, welcher der Gemeinde ausbezahlt wurde, floss damit in die Realisation dieses Platzes, an dem sich der Stedtlileist mit «FRAU SITZEND» und die Travaglini-Nachkommen mit «DER RUFER» als Geschenk an die Gemeinde beteiligten.