Marcel Bauer, Maire der Grenchner Partnerstadt Sélestat in Frankreich, hielt in Grenchen die Ansprache zur Bundesfeier.
Allmählich kehren die Grenchner aus den Sommerferien zurück und um sich wieder ans städtische Leben zu gewöhnen eignet sich die Bundesfeier jeweils gut. Diese fand am Donnerstag Abend im traditionellen Rahmen im Stadtpark und auf der Parktheater-Terrasse statt. Auf Festbänken zu Alphornklängen eines Frauenduos oder zum Schunkel-Sound von Kurt Seematter ein kühles Granicum-Bier geniessen und auf die Heimat anstossen gefiel dabei mehr als nur einer Handvoll Leuten.
Zu den Glockenklängen der Grenchner Kirchen im Hintergrund erklärte Stadtpräsident François Scheidegger für die zahlreichen Internationalen Gäste die Gepflogenheiten und Bräuche der Schweizer Bundesfeier. Er konnte nämlich Pfadfinder aus Neckarsulm, Flugkadetten aus halb Europa und Hong Kong und natürlich den Festredner Marcel Bauer, Stadtpräsident von Grenchens Partnerstadt Sélestat in Frankreich (Elsass) begrüssen.
Bauer, der grösstenteils französisch (aber auch elsässisch und deutsch) sprach, bezeichnete es als eine besondere Ehre, am Schweizer Nationalfeiertag sprechen zu dürfen. Der gemeinsame Auftritt mit den Grenchner Behörden sei ein sichtbares Zeichen der starken Freundschaft, welche die beiden Städte schon seit über dreissig Jahren verbindet.
Wie der 14. Juli in Frankreich sei der 1. August der Zeitpunkt, um über den Zusammenhalt des Landes nachzudenken. Am Quatorze Juillet habe er seine «concitoyens» daran erinnert, dass mehr denn je die «Tugend des sich engagierens» gefragt sei, die Wahrnehmung des Nächsten und die Brüderlichkeit (eine der drei französischen «Nationaltugenden»). «Brüderlichkeit ist die Seele sowohl von Frankreich als auch der Schweiz», sagte Bauer. Es handle sich dabei um eine verletzliche und anspruchsvolle Tugend - «eine Tugend, welche im Nächsten trotz Differenzen und Eigenheiten immer wieder den Bruder sieht.»
Einen weiteren internationalen Akzent setzten zehn junge Luftkadetten, die über ihre Erlebnisse im Rahmen eines von Willi und Susanne Dysli organisierten Jungflieger-Austausches berichteten. Danach folgte wie immer der Lampionumzug, der Schweizerpsalm und zum Schluss das städtische Feuerwerk, das im Park aufgebaut worden war.