Bei eher kühlen Temperaturen fand am Wochenende das traditionelle Bieler Sommerfest statt.
Die Bieler Braderie hat sich verändert und tut dies noch immer. Vor Jahrzehnten hatten die Marktstände am Sonntag das Feld zu räumen und Platz zu machen für den Blumencorso, der traditionell von Bieler Warenhäusern und Firmen gestaltet und finanziert wurde. Die mit Blumen geschmückten und mit leicht bekleideten Damen verzierten Wagen sind längst Geschichte. So wie auch ein Grossteil der damaligen Sponsoren.
Geblieben sind die Marktstände in den Strassen, an denen man heruntergeschriebene Jupes, Blusen, T-Shirts, Shorts und und und zu Billigstpreisen erstehen kann. Nicht der Beginn des Ausverkaufs wie früher. Nur ein weiterer «Sale» im Kalender. Besonders augenfällig in diesem Jahr: alle paar Meter ein Stand mit dem neusten Trend: Fidget Spinner in den verschiedensten Farben, Formen und Grössen.
Hauptmerkmal der Braderie waren aber nach wie vor die unzähligen Bars und Beizen der verschiedenen Sportclubs und Vereine, die so ihr Budget aufbessern, an denen das Bier und die Drinks in rauen Mengen flossen. Nebst traditionellen Bratwürsten, Burger und Güggeli konnte man sich ein buntes Angebot an asiatischen, afrikanischen, südamerikanischen und südeuropäischen Speisen schmecken lassen. Glücklicherweise für die Bewohner der Innenstadt haben die Verantwortlichen im Vergleich zu den letzten Jahren etwas durchgegriffen: Nicht jede Bar hatte den eigenen DJ, der sich mit dem benachbarten Sportsfreund einen Wettstreit lieferte. Es blieb ruhig.
Umso musikalischer gings hingegen auf dem Zentralplatz zu und her, wo Lokalmatador Nemo, die holländische Saxofonistin Candy Dulfer, die Zürcher Band Dabu Fantastic und viele mehr auftraten. Auf dem Brunnenplatz war nebst Blasmusik auch Jazz und Dixie zu hören und an diversen anderen Orten gabs Musik aus der Konserve mit Dance-Shows. Nicht zu vergessen die gut besuchte «Barbarie» beim Gaskessel, dem traditionellen «Gegenfest» zur Braderie, an dem zahlreiche Bands aus der Region auftraten.