Temposünder
Boris Banga forever: Grenchens Ex-Stapi bleibt ein Kind des Boulevards

Der ehemalige Grenchner Stapi Boris Banga leidet offenbar unter Schlagzeilen-Entzug. Im «Blick» breitet er die Tatsache, dass er wegen einer Tempoüberschreitung seinen Führerschein los ist, breit aus. Mit anderen Medien will er nicht reden.

Andreas Toggweiler
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Bleifuss Banga im «Blick»

Bleifuss Banga im «Blick»

AZ

Was in Grenchen jedes Kind seit Wochen wusste, war dem «Blick» am Donnerstag eine halbe Seite wert.

Boris Banga musste sein Autobillett für drei Monate abgeben, weil er zu schnell gefahren ist. Von dieser Zeitung als Privatsache taxiert, hat vor kurzem auch Tele M1 von der Sache Wind bekommen und Banga (der die Angelegenheit nie verheimlichte) damit konfrontiert.

Dieser entschloss sich offenbar zur Flucht nach vorn und wählte dazu die ihm aus glorreichen Zeiten bestens vertraute Plattform des nationalen Boulevards.

Und wohl auch, damit die vifen Lokalfernseh-Macher gründlich in die Röhre gucken müssen. «Der ‹Blick› hat besser bezahlt», beschied Banga den TV-Journalisten.

Klaviatur des Boulevards

Denn die Klaviatur des Boulevards beherrscht Banga noch immer. Und er konnte zusammen mit dem Journalisten-Spezi der Story auch den jetzt nötigen Drall hin zur lustigen Harmlosigkeit verleihen: Nachdem der Reporter ausführlich über Bangas Mittagessen in der Metzgerhalle («Schweinsplätzli an Jägersauce mit Teigwaren») schwadroniert, kommt Banga zur Sache. «Ja, es stimmt, es ist blöd gelaufen. Und es tut mir leid», so die Copy-Paste-Floskel für solche Gelegenheiten.

Als Grund für seinen Tempoexzess innerorts auf der Bergstrasse gibt Banga an, er habe sich nach einer Sitzung abreagieren müssen. Er sei jetzt in den Blitzer gefahren, den er selbst vor 15 Jahren noch vorgeschlagen habe. Zu erfahren ist noch, dass Banga 23 km/h zu schnell fuhr, eine bedingte Geldstrafe und eine Busse von 1000 Franken kassierte.