Generalversammlung
Boris Banga bleibt nun doch weiterhin Teil des SP-Parteivorstands

Mit Jean Pierre Thomsen und Argjent Celiku wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Der ehemalige Stadtpräsident Boris Banga bleibt vorerst noch im Vorstand. Ausserdem orientierte sich die Partei, wie es in Zukunft weitergehen soll.

André Weyermann
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Vor farblich SP-gerechtem Hintergrund: Argjent Celiku (links) und Jean-Pierre Thomsen heissen die neuen Vorstandsmitglieder der Grenchner Sozialdemokraten.

Vor farblich SP-gerechtem Hintergrund: Argjent Celiku (links) und Jean-Pierre Thomsen heissen die neuen Vorstandsmitglieder der Grenchner Sozialdemokraten.

André Weyermann

An ihrer Generalversammlung hielt die SP Grenchen Rückschau auf ein für sie verkorkstes Wahljahr und stellte gleichzeitig die Weichen für eine Neuorientierung. Mit Jean Pierre Thomsen und Argjent Celiku wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt. Boris Banga bleibt im Vorstand.

Zwar habe er unmittelbar nach der verpassten Wiederwahl davon gesprochen, sich gänzlich zurückziehen zu wollen («servir et disparaître»). Die vielen Solidaritätskundgebungen hätten ihn aber dazu bewegt, weiter aktiv zu bleiben, begründet Banga seinen Meinungsumschwung. Nach dem Moto «bescheiden im Sieg, stolz in der Niederlage» gehe er jetzt halt unter anderem auch Plakate kleben.

«Bereit für die Opposition»

«Wir müssen und werden uns neu orientieren». Mit diesen Worten eröffnete Parteipräsident Remo Bill die 142. Generalversammlung der SP im Rodaniaheim. In seinem Rückblick auf die Kantonsrats- und Gemeinderatswahlen, die mit Verlusten für die Partei endeten, ortete er auch fehlendes Engagement seitens der Partei für das schlechte Abschneiden.

Die Wahlen ins Stadtpräsidium hätten hingegen eine starke SP gesehen. Umso schmerzlicher sei die knappe Niederlage von Boris Banga gegen einen geeinten Bürgerblock.
«Die Bürgerlichen haben gewonnen. Unsere Rolle ist neu die Opposition.

Und wir sind bereit, diese Herausforderung anzunehmen: Wir werden eine starke Opposition sein», stellte er unmissverständlich klar. Man werde sich nicht scheuen, die bürgerliche Mehrheit immer wieder an ihre Wahlversprechen zu erinnern.

«Konstruktiv politisieren»

Vize-Stadtpräsident Urs Wirth beleuchtete das vergangene Jahr aus der Sicht des damaligen Fraktionschefs. Er geisselte zwar die «Arroganz der Macht», welche von bürgerlicher Seite bei diversen Wahlgeschäften in letzter Zeit an den Tag gelegt worden seien, betonte aber auch: «Wir müssen mit einer konstruktiven Politik zeigen, zu was wir fähig sind».

Gleichzeitig solle man François Scheidegger eine faire Chance geben. «Die Grenchnerinnen und Grenchner haben genug von Querelen. Die Gemeinde hat ein Recht auf eine andere Politik», rief er zu einem Neuanfang auf.

Einem Neuanfang, welcher die SP insbesondere mit ihrer Legislaturplanung 2014-2017 unter dem Titel «Für ein lebens- und liebenswertes Grenchen» Ausdruck verleiht (wir berichteten).

Das Wahljahr hat logischerweise auch finanzielle Konsequenzen. So musste Kassier Alfred Kilchenmann einen Verlust von 18 000 Franken vertreten. Das Vermögen beträgt noch 3600 Franken.

Immerhin schloss man damit noch besser ab als budgetiert. Im laufenden Jahr rechnet man mit einem kleinen Gewinn, wobei das Budget bereits Rückstellungen für den Wahlkampf 2017 beinhaltet.

Bracher wählen

Aus gesundheitlichen Gründen hat das langjährige Vorstandsmitglied Walter Schürch seinen Rücktritt erklärt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Jean-Pierre Thomsen und Argjent Celiku. Boris Banga hingegen bleibt dem Vorstand erhalten.

Schliesslich nahm Herbert Bracher die Gelegenheit wahr und legte in einem fulminanten und kämpferischen Votum dar, wieso er am 9. Februar als neuer Amtsgerichtspräsident gewählt gehöre.