Bettlach
Bettlacher Kiosk erstrahlt in neuem Glanz

Die Zukunft des Dorfkiosks in Bettlach stand lange auf der Kippe. Nun hat Kioskfrau Erika Kraus eine Nachfolgerin gefunden. Jolanda Krhut steht allerdings noch ganz am Anfang.

Melanie Riedi
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Jolanda Krhut begrüsst die Kundschaft aus ihrem frisch renovierten Kioskhäuschen.

Jolanda Krhut begrüsst die Kundschaft aus ihrem frisch renovierten Kioskhäuschen.

Melanie Riedi

Der Bettlacher Kiosk hat seit dem 9. Januar 2012 eine neue Inhaberin: Jolanda Krhut. Die Bettlacherin ist eine Neueinsteigerin im Kiosk-Geschäft. Sie hat zuvor in der industriellen Produktion gearbeitet und sich im letzten Jahr dazu entschlossen, etwas Neues zu versuchen.

Nach dem Neujahrsbeginn wurde das Kioskhäuschen an der Dorfstrasse renoviert. Die Renovation dauerte eine Woche, während der der Kiosk geschlossen blieb. Die Wände wurden gewaschen, Novilon verlegt, eine neue Kaffeemaschine angeschafft und vieles mehr. «Jeden Tag kriege ich Komplimente, wie schön und gepflegt es hier nun aussieht», sagt Jolanda Krhut lächelnd. Den Kunden gefallen die neue Dekoration und vor allem die Sauberkeit des Kioskhäuschens.

Noch nicht so, wie es soll

Nach der einwöchigen Einarbeitungszeit durch die ehemalige Kiosk-Besitzerin Erika Kraus arbeitet Krhut nun vorläufig noch ganz alleine in ihrem neuen Reich. Die Öffnungszeiten hat sie verlängert: Aktuell ist der Kiosk von Montag bis Freitag von 6.30 Uhr bis 12.15 Uhr sowie von 16 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Ebenso steht die neue Kioskbesitzerin Samstag morgens den Kunden im Kiosk zur Verfügung – sonntags bleibt der Laden geschlossen.

«Es wäre momentan noch zu teuer, eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter anzustellen», berichtet sie. Falls einmal Not am Mann sei, könnte auf jeden Fall die eigene Tochter aushelfen. Auf die Frage, wie das Geschäft denn momentan laufe, sagt Jolanda Krhut: «Bisher läuft`s noch nicht wirklich gut. Aber Erika Kraus hat mich davor gewarnt, dass mit einer sicherlich halbjährigen Anlaufzeit zu rechnen ist.» So verteilte die Bettlacherin während der ersten Tage als kleine Aufmerksamkeit jeder Kundin und jedem Kunden eine «Schoggi». Da manche Leute noch nicht wüssten, dass der Bettlacher Kiosk wieder geöffnet ist, kommen laut Krhut halt einfach noch nicht so viele Leute vorbei. «Diejenigen, die jedoch seit langem schon stets ihren Lottoschein ausfüllen, gehören aber bereits zu meinen neuen Stammkunden», sagt Krhut.

Backwarenverkauf wird kritisiert

Die neue Inhaberin hat sich vor der Übernahme des Geschäfts Gedanken zum Sortiment des Kiosks gemacht und sich dazu entschlossen, dieses durch neue Ware zu ergänzen. So lässt sie sich beispielsweise jeden Tag vier Gipfeli, vier Weggli sowie zwei Sandwiches von der Bäckerei Egli aus Grenchen liefern. Viele Leute, die morgens ihre Zeitung abholen, gönnen sich heutzutage gerne noch ein Gipfeli dazu. «An meinem Kiosk wurden bis jetzt leider noch kaum Gipfeli und Weggli gekauft», berichtet Krhut ein wenig traurig. Sie gibt diejenigen, die sie seit dem frühen Morgen noch nicht verkaufen konnte, jeweils ihrer Tochter nach Hause mit.

Eben dieser Backwarenverkauf am Kiosk von Jolanda Krhut ist einigen Leuten speziell aufgefallen. Laut Ranjan Thiyagarajan, Besitzer der Bäckerei Baselbrot an der Bettlacher Dorfstrasse, hätten ihn bereits diverse Kunden seiner Bäckerei darauf angesprochen, dass nur einige Meter weiter unten jetzt eben auch im Kiosk Backwaren angeboten werden. Aufgrund dieses Problems ist er merklich genervt. «Letztlich sollen die Kunden selbst entscheiden, wo sie ihre Gipfeli kaufen wollen. Aber eines ist sicher: Meine Ware ist von äusserst guter Qualität und kommt jeden Tag backfrisch aus dem Ofen.»

Jolanda Krhut lässt sich von dieser anfänglichen Kritik jedoch nicht unterkriegen. Sie schaut positiv in die Zukunft und ist sich sicher, dass sie der Bäckerei Baselbrot durch den Backwarenverkauf keineswegs Schaden zufügen wird.