Bettlach
Reformierte fordern einen eigenen Pfarrer für den Pfarrkreis Markus

Eine Interessengemeinschaft hat über 300 Unterschriften für ein eigenes Dorfpfarramt in Bettlach gesammelt. Die Petition wurde jetzt eingereicht. Damit will man einer «grösseren Unzufriedenheit» mit der aktuellen Situation und zunehmenden Kirchenaustritten entgegenwirken.

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Die «IG Markus» vor der Kirche Bettlach anlässlich der Übergabe der Petition.

Die «IG Markus» vor der Kirche Bettlach anlässlich der Übergabe der Petition.

zvg

«Eine klare und eindeutige Ansprechperson für den Kreis Markus, eine Pfarrperson, die im Dorf präsent, bekannt und nahe bei den Menschen ist, wünschen sich viele Bettlacherinnen und Bettlacher sowie Grenchnerinnen und Grenchner», heisst es in einem Medienmitteilung der IG Markus. Die Petition «Eine eigenständige Pfarrperson für die reformierte Kirche Bettlach» fordert dies und erhalte grossen Rückhalt.

«Innerhalb nur eines Monates wurden trotz der durch Corona erschwerten Situation online auf www.petitio.ch 111 und auf Unterschriftenbögen 196 Unterschriften gesammelt. Total sind dies 307 Unterschriften», heisst es weiter. Diese wurden am Mittwoch Nelly Furer, Präsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Grenchen-Bettlach, zuhanden des Kirchgemeinderates übergeben.

Eigenes Dorfpfarramt gefordert

Die Petition fordert ein Dorfpfarramt für Bettlach. Die für den Kreis Markus zuständige Pfarrperson soll sich in der seelsorgerischen Begleitung, im Aufbau der Gemeinde und als Partner in der Ökumene und der politischen Gemeinde einbringen können. Das beschlossene Amtswochensystem soll nur subsidiär bei Abwesenheiten und dienstfreien Tagen zur Anwendung kommen.

Die dörfliche Struktur verlange nach einer für Bettlach verantwortlichen Pfarrperson, die nahe bei den Gemeindemitgliedern ist. Dem Kreis Markus (Dorf Bettlach) steht eine Pfarrstelle mit 80% zur Verfügung. Die zuständige Pfarrperson soll dieses Pensum bei ihrer Begleitung von individuellen und kollektiven spirituellen Bedürfnissen der Menschen einsetzen. Dies betrifft Gottesdienste und Gemeindeanlässe, die Seelsorge in Lebenskrisen (etwa bei Krankheit und Verlusterlebnissen) und die Begleitung von Lebensübergängen. Dazu gehören insbesondere Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen.

Petitionäre orten «grosse Unzufriedenheit»

Mit einem Dorfpfarramt soll auch die Ökumene und die Mitbeteiligung im Dorf gestärkt werden. «Aus den vielen Rückmeldungen ist eine grössere Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation zu entnehmen. Die Problematik muss gerade auch im Hinblick auf weitere Kirchenaustritte schnellstens angegangen werden», schreibt die IG Markus.

Die Petition sei ein Ja zu einer Gemeinde und zugleich ein Nein zu einer Einheitsgemeinde. Sie wende sich «gegen eine Globalisierung im Kleinen» und setze sich dafür ein, «dass die Kirche im Dorf fassbar und integriert bleibt». Die IG Markus dankt allen Unterstützerinnen und Unterstützern und hofft, mit der Kirchgemeindeleitung ins Gespräch zu kommen. «Die IG Markus bietet Hand für eine konstruktive Diskussion.» Die Interessengemeinschaft IG Markus sind: Mathias Stricker, Monika Glanzmann, Barbara Leibundgut, Sibylle Kicherer Steiner, Brigitte Stach, Jonas Steiner. (at.)