Kurt Gilomen lässt dieses Wochenende auf zwei Bühnen aufspielen – die sechste Ausgabe von Rock am Märetplatz kommt mit einer Reihe von Innovationen.
«Ist das noch zu toppen?», fragte der Berichterstatter dieser Zeitung anlässlich des gelungenen «Rock am Märetplatz 2016». Die Antwort lautet voraussichtlich ja. Denn das Grenchner Rockfestival, das morgen Samstag zum sechsten Mal durchgeführt wird, kommt mit einer Reihe von Innovationen. «Die Besonderheit diesmal wird sein, dass wir gleich zwei Bühnen aufbauen – eine am südlichen und eine am nördlichen Ende des Marktplatzes», erklärt OK-Chef Kurt Gilomen.
Der «Mister Rock» von Grenchen hat letztes Jahr den «Chappelitüfel» erhalten und will auch dieses Jahr wieder Vollgas geben, wenn es um die Beschallung und Belebung des Grenchner Stadtzentrums geht.
Die beiden Bühnen erlauben eine ausgedehnte Vielfalt von Bands, dieses Jahr zählt das Line-up nicht weniger als neun Formationen, die ab 13 Uhr bis Mitternacht auftreten werden. «So bewirken wir, dass auf dem ganzen Märetplatz immer was los ist», freut sich Gilomen. Neu sind auch die beiden Zelte, welche Schutz vor Sonne (und wenn nötig auch vor Regen) bieten werden. «Die Wetteraussichten sind gut für ein perfektes Rockfest.»
So sieht das Line Up für morgen Samstag aus:
Bühne 1 (Süd)
13–14 Uhr: Bluez Ballz
15–16 Uhr: Brainholz
17–18 Uhr: Killer
19–20 Uhr: Basement Saints
21–22 Uhr: Chica Torpedo
23–24 Uhr: Light Food
Bühne 2 (Nord)
14–14.30 und 16–16.30: Hund und Schwein
18–18-30 und 20–20.30: Running Aztecs
22–22.30 und 24–00.30: The Poorboys
Jahr für Jahr ist das «Rock am Märetplatz» grösser geworden. Das Budget hat sich inzwischen seit den bescheidenen Anfängen verzehnfacht und beträgt nunmehr 75 000 Franken. «Ja, wir sind grössenmässig jetzt an einem gewissen Plafond angelangt», räumt Gilomen ein. Schliesslich trage er selber das ganze finanzielle Risiko. Ein verregneter Konzerttag könnte bald einmal die ganzen Reserven und noch viel mehr auffressen.
Wenn man den Festführer durchblättert, scheint es finanziell aber nicht schlecht zu stehen. Man stösst auf zahlreiche Sponsoren. «Man ist bei uns auch mit einem ziemlich kleinen Beitrag schon dabei», erklärt Gilomen dazu. Auch der Umstand, dass der Benefiz-Charakter des «Rock am Märetplatz» festgehalten wird, sorgt für Goodwill. Bisher konnte jedes Jahr ein Beitrag von 5000 Franken an das Leuziger Musikprojekt mit Behinderten Jabahe überwiesen werden.
Einnahmen werden über einen Button-Verkauf sowie über die Restauration erzielt. Fünf Anbieter sorgen für das leibliche Wohl. Zu den traditionellen Anbietern Baracoa und Passage kommt heuer neu das Rössli-Pub (Musigbar) dazu, das «Overtime» (Bettlach) und die Bar des OK.
Damit organisatorisch alles klappt, kann Gilomen auf rund 50 freiwillige Helfer und Roadies zurückgreifen. Ein harter Kern von «Profis» halte ihm zudem den Rücken frei in den wichtigen Bereichen Homepage, Grafik und Druck, Finanzen, Sekretariat und Festwirtschaft.
Bleibt noch das Wichtigste, die Musik: «Hier bleiben wir unserem Motto treu: Wir wollen möglichst regionale Bands auftreten lassen, sofern sie gewissen musikalischen Ansprüchen genügen», erklärt Gilomen, der am Samstagabend auch selber mit seiner Formation Light Food auf der Bühne steht. Auch hier gibts übrigens eine Premiere: Light Food wir von einer dreiköpfigen Bläsersektion unterstützt.
Doch was sind Gilomens musikalische Ansprüche: «Wir möchten möglichst Bands, denen sowohl ein Siebzehnjähriger als auch ein Siebzigjähriger auf derselben Festbank zuhören kann.» Experimente und unkonventionelles gibts zwar, aber nicht mehr als einmal pro Ausgabe.