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Nach einer überdurchschnittlichen letzten Saison startet das neue Programm des Kleintheaters Anfang November. Das Publikum kann sich wiederum auf einige Leckerbissen freuen.
Claudia Dahinden und Manuela Hendry sind beide neu im Vorstand des Kleintheaters, mit Marisa Thöni wurde auch vor einigen Wochen eine neue Präsidentin gewählt. Da drängt sich die Frage auf: Wird jetzt alles anders im Kleintheater? Nein, versichern die beiden neuen Vorstandsmitglieder. «Personell gab es einige Wechsel, Yvonne Kieliger hörte auf, wir haben eine neue Präsidentin und wir zwei wurden angefragt, ob wir im Vorstand mitmachen wollen. Das ist aber auch schon alles. Sonst bleibt alles beim Alten», so Claudia Dahinden.
Einiges ist aber doch neu: Zwei Vorstellungen finden an einem Freitag statt, die restlichen – so wie in der Vergangenheit – am Samstag. Neu ist auch, dass die Tickets online reserviert werden können.
Die Dinge auf den Punkt bringen
Die beiden neuen Frauen im Vorstand waren im April das erste Mal beim Besuch der Künstlerbörse in Thun mit von der Partie. Dort schaut sich der Vorstand des Kleintheaters jeweils zu zweit die Künstler an, die im Angebot sind, und «nagelt» die Verträge für die kommende Theatersaison. «Ein sehr spannendes Erlebnis für uns», sagt Manuela Hendry, obwohl es nicht einfach gewesen sei, aus dem riesigen Angebot die richtige Auswahl für Grenchen zu treffen.
Ihre Faszination und ihr Interesse fürs Kleintheater begründet Claudia Dahinden so: Auf der Bühne würden die Dinge oft pointiert auf den Punkt gebracht. «Da wird dem Zuschauer ein Spiegel vorgehalten und der Finger auf den wunden Punkt gelegt, und das auf unterhaltsame Art und Weise.» Ihr Engagement im Vorstand ermögliche es ihr, einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können.
Letztes Jahr hatte man mit Michel Gammenthaler einen Publikumsmagneten gewinnen können. Die Vorstellung war restlos ausverkauft, und der Zauberkünstler und Kabarettist übertraf sogar die kühnsten Erwartungen mit seinem Auftritt (wir berichteten). «Einen solchen Höhepunkt haben wir in der neuen Saison zwar nicht, aber wir können ein gutes, durchmischtes Programm anbieten», sagt Dahinden. Man habe ganz bewusst auf einen guten Mix aus Gesang, Sprache, Musik und Pantomime geachtet.
Vielfältig und abwechslungsreich
Der eigentliche Saisonstart fand tatsächlich schon Anfang September statt: Pedro Lenz trat im Rahmen der Grenchner Kulturnacht mit seinem Programm «Plötzlech het’s di am Füdle» im Kleintheater und an der Triennale Grenchen auf.
In wenigen Tagen, am 2. November, geht es dann mit Gilbert (Andreas Vettiger) und Oleg (Dominik Rentsch) in die zweite Runde: Die beiden «sprachlosen» Künstler servieren ein publikumsnahes Variété-Theater mit Jonglage, Zauberei und Musik. Die Künstler verbinden Komik und Theater mit viel Raum für Improvisation.
Marco Tschirpke bringt mit «Flügelstürmer» am 17. November Lapsuslieder, komische Gedichte und köstliche Gedanken auf die Bühne, welche man als pointierte, kleine Kunstwerke bezeichnen kann. Am Samstag, 8. Dezember, kehren «Schön und Gut» nach Grenchen zurück. Das Duo, welches mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet wurde, verspricht eine Schiffsladung Wortwitz, Poesie, geistreiche Satire und überbordende Fantasie. Anspruchsvolles Musikkabarett mit Birkenmeier’s «Weltformat» ist am 15. Dezember zu sehen: Sibylle und Michael Birkenmeier sowie Ines Brodbeck, Srdjan Vukasinovic und Annette Birkenmeier präsentieren einen Abend voller Chansons, Songs und Geschichten.
Mit Schertenlaib und Jegerlehner kommen am 11. Januar zwei Berner Komiker ins Kleintheater. Die beiden kauzigen Kabarettisten fallen in «Schwäfu – ein stilles Glück» in laute Gefühlsausbrüche aus oder träumen von der Weite ihrer Gedanken. Bei Sarah Hakenberg bekommen vor allem die Männer am 26. Januar ihr Fett weg. Hakenbergs Markenzeichen ist die Diskrepanz zwischen scheinbarer Naivität und purer Boshaftigkeit. Die Liedermacherin und Geschichtenerzählerin gräbt in den finsteren Kellern der menschlichen Psyche. Mit Tabea Wullimann tritt am 23. Februar eine Grenchnerin auf, die bisher vor allem in Olten gearbeitet hat. Das clownesk-mimische Stück «durchlaucht» erzählt die Geschichte einer Vogelscheuche, die ihre zarten Pflänzchen im Garten pflegt und plötzlich wortwörtlich «im Lauch» steht.
Die Saison beschliesst Anet Corti am 23. März mit einer Persiflage auf die moderne Bürowelt: In «win-win» kämpft sie als Antiheldin Betty Böhni gegen kaltherzige CEO und heimtückische Bürogeräte.