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Selfie mit Heli, Selfie im Segelflugzeug, Selfie mit Pilot, Selfie im Simulator: Die Smartphone-Kameras waren am Heli Weekend auf dem Flughafen Grenchen tausendfach im Einsatz.
Die ersten grösseren Flugvorführungen seit zehn Jahren lockten das einheimische Publikum in Scharen in die Witi und unzählige Fliegerfans aus der ganzen Schweiz an den Jurasüdfuss.
Anfang der 1950er Jahre flogen die ersten Drehflügler in der Schweiz und haben sich seither als Verkehrs-, Rettungs- und Arbeitsmittel etabliert. Vor allem im Gebirge sind die Helikopter kaum mehr wegzudenken. So wundert es nicht, dass die Schweiz über eine relativ hohe Dichte an Hubschraubern verfügt. Seit Jahren sind rund 330 Helikopter im eidgenössischen HB-Register aufgeführt – und bei den Fans ist die Faszination für diese Art Luftfahrzeug ungebrochen. Zahlen interessierten auch das Publikum.
Geduldig gaben die Piloten und Flughelfer Auskunft, wie schwer der Heli ist, welche Last er tragen kann und wie viele Liter Kerosin er in der Stunde verbraucht. Beim nicht alltäglichen Wochenend-Bummel durch die Drehflügler hindurch konnte die ganze breite Palette dieser Maschinen betrachtet werden. Im Zentrum standen die Helikopter der Berner Firma Mountainflyers, die nach der Übernahme von Heli West neben Bern-Belp neu auch Grenchen als Heimatflughafen hat und die Tradition des Heli Weekends weiterführt. Das schönste Pferd im Stall der Mountainflyers ist die Leonardo AW109 SP Grandnew, der sechs Passagiere in einem Wohnstuben-Ambiente transportieren kann. Daneben wirkt die zweiplätzige Robinson R22 geradezu klein, aber dieser Heli gehört weltweit zu den meistgebauten und wird vor allem für die Pilotenausbildung eingesetzt.
Es kamen aber auch einige historische Preziosen nach Grenchen. So etwa die Bell 47 aus dem Jahr 1945, der mit seinem charakteristischen Kugelcockpit und dem Gitterrumpf mit zu den Urvätern der Helikopter gehört. Oder der BO 105 von Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB), der 1967 seinen Erstflug machte und als erster Hubschrauber einen Looping fliegen konnte. Die Rega verlegte ihren Airbus Helicopters H145 von der Mittelland-Basis in Bern-Belp nach Grenchen und musste wiederholt zu Einsätzen starten. Vorgestellt wurde der neue Bell 505, die US-Helifirma bringt diesen Typ als Nachfolger des Erfolgmodells 206 Jet Ranger auf den Markt.
Nachdem am Samstag die militärischen Vorführungen im Zentrum standen, waren am Sonntag die Flugzeuge des Breitling Jet Teams die Stars des Tages. Das Team, angeführt von Leader Jacques Bothelin, besteht aus ehemaligen Piloten der französischen Luftwaffe. In perfekt ausgeführtem Formationsflug zauberten die sechs L-38 Albatros Trainingsjets ästhetisch perfekte und auch spektakuläre Figuren an den Himmel. So etwa, als zwei Solisten aufeinander zuflogen und sich in einer Fassrolle begegneten.
Sehr zufrieden über den Verlauf des Heli Weekends zeigten sich Christoph Graf, CEO der Mountainflyers, und Silvio Ludin, der die Basis Grenchen leitet. Auch die Heli-Rundflüge der Mountainflyers fanden regen Zuspruch.