Letzter Ferientag
«Blaulicht» zog dieses Jahr im Ferienpass Grenchen weniger

Am letzten Tag der Ferien fand bei der Stadtpolizei und dem Rettungsdienst der letzte Kurs des diesjährigen Ferienpass Grenchen statt.

Oliver Menge
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Michèle Kohler erklärt das Innere der Ambulanz und zeigt an einer Puppe Beatmung und Infusion.

Michèle Kohler erklärt das Innere der Ambulanz und zeigt an einer Puppe Beatmung und Infusion.

Oliver Menge

Die Ferienpasskurse bei der Stadtpolizei und den Rettungsdiensten erfreuten sich jeweils grosser Beliebtheit bei den Kids in den vergangenen Jahren. Mal abgesehen vom letzten Jahr, in dem die Blaulichtorganisationen wegen der Corona-Pandemie keinen einzigen Ferienpasskurs durchführen konnten.

Dieses Jahr wurde ein einziger Kurs durchgeführt, am letzten Tag der Ferien. Diesmal war es nicht die Pandemie, die es der Stadtpolizei verunmöglichte, mehr als nur gerade diesen einen Nachmittag anzubieten. Es war die Personalsituation, die dies nicht mehr zuliess. Etliche Polizeibeamte weilen zurzeit in den Ferien, das Korps ist ohnehin dezimiert aufgrund von nicht besetzten Stellen. Sogar die Polizeihunde sind momentan in den Ferien, folglich fiel auch dieser Teil weg.

Christoph Rüegger zeigt den Kindern die persönliche Ausrüstung, die ein Polizist mit sich trägt, wie Handschellen, Taschenlampe. Pfefferspray. Die Waffe jedoch ist eine Attrappe.

Christoph Rüegger zeigt den Kindern die persönliche Ausrüstung, die ein Polizist mit sich trägt, wie Handschellen, Taschenlampe. Pfefferspray. Die Waffe jedoch ist eine Attrappe.

Oliver Menge

Je zwei Gruppen bei der Polizei und der Ambulanz

Nicht nur das: Der Kurs war ja frühzeitig ausgeschrieben worden und das dafür abgestellte Personal war organisiert, aber es fehlte auch an Anmeldungen: 25 Plätze waren geboten, aber bloss 15 Kinder wurden angemeldet. Dazu kamen noch zwei, die spontan von ihrer Mutter vorbeigebracht wurden (siehe auch Infobox). Die 17 Kinds zwischen 9 und 14 Jahren wurden in vier Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erfuhr bei Sandro Pestoni und Christoph Rüegger interessante Details zur Polizeiausrüstung und zum Inneren sowie der Ausrüstung eines Polizei-Einsatzfahrzeugs.

Rüegger demonstrierte den Kids eine persönliche Ausrüstung, die jeder Polizist «auf Mann» trägt, vom Funkgerät über die Taschenlampe bis zum Pfefferspray. Die Kinder durften sich sogar gegenseitig mal Handschellen anlegen.

Sandro Pestoni zeigt den Kindern die Ausrüstung des Polizeifahrzeugs, die auch Schutzwesten und Schilde enthält.

Sandro Pestoni zeigt den Kindern die Ausrüstung des Polizeifahrzeugs, die auch Schutzwesten und Schilde enthält.

Oliver Menge

Bei Pestoni gab es für die zweite Gruppe vielerlei interessante Ausrüstungsgegenstände des BMW zu sehen und anzufassen, die schweren Schutzwesten anzuziehen und die Sirene durfte auch eingeschaltet werden.

Wissen vermitteln und die Angst etwas nehmen

Beim Schuppen des Nordbahnhofs waren derweil Michelle Kohler und Sereina Mosimann mit dem Ambulanzfahrzeug und zahlreichem Rettungs- und Transportmaterial stationiert. Michèle Kohler führte die Kids in die Geheimnisse eines Ambulanzfahrzeugs ein und man spürte, dass es ihr auch darum ging, den Kindern die Angst vor Spritzen, Nadeln und den «komischen» Schläuchen und Beuteln zu nehmen, die da in der Puppe auf der Bahre steckten.

Sereina Mosimann übt mit den Kindern, den Treppenstuhl zu benützen.

Sereina Mosimann übt mit den Kindern, den Treppenstuhl zu benützen.

Oliver Menge

Bei Sereina Mosimann konnten unter anderem die Buben beweisen, wie viel Kraft sie haben, in dem sie den Spezial-Treppenstuhl halfen mitzutragen.

Positive Bilanz mit Wermutstropfen

 «Wir haben in den letzten drei Wochen bei herbstlichem Wetter viele glückliche Kinder und dankbare Eltern erlebt. Der Mix aus Sport, Erlebnissen und Kreativität hat funktioniert», sagt Stefanie Ohlwein, Verantwortliche beim Netzwerk Grenchen für den Ferienpass. Fast alle Veranstaltungen hätten durchgeführt werden können. Die Teilnehmerzahlen seien im Vergleich zum letzten Jahr leicht zurückgegangen, jedoch aufgrund der situationsbedingten Einschränkungen nicht vergleichbar. Als Negativ-Trend falle auf, dass bei einigen Kursen die angemeldeten Kinder nicht erschienen sind oder Anmeldungen sehr kurzfristig aufgrund anderer Interessen storniert wurden. Ohlwein drückt den Helferinnen, Vereinen und Freiwilligen, ohne deren ehrenamtliche Unterstützung der Ferienpass nicht möglich sei, ihren Dank aus.
Der traditionelle Ferienpass-Abschluss-Apéro werde aufgrund der aktuellen Zertifikatsbeschränkungen auf das Frühjahr verschoben und zugleich mit einem Workshop verknüpft, um Ideen und Umsetzungsstrategien für Halb und Ganztagsangebote zu sammeln.