Flughafen Grenchen
Bauern fürchten, durch Pistenverlängerung Land zu verlieren

Die Pistenverlängerung beim Grenchner Flughafen gibt schon jetzt zu reden: Kurz nachdem die Regierung beschlossen hat, die Planungen zu einem Pistenausbau nach Osten wieder aufzunehmen, melden bereits erste Interessengruppen ihre Einwände an.

Lucien Fluri
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Eine Pistenverlängerung Richtung Osten würde den Verlust von Landwirtschaftsland bedeuten, befürchten die Bauern.

Eine Pistenverlängerung Richtung Osten würde den Verlust von Landwirtschaftsland bedeuten, befürchten die Bauern.

zvg/Flughafen Grenchen

Markus Dietschi, BDP-Kantonalpräsident und Selzacher Landwirt, betont in einer Mitteilung, wie wichtig es sei, dass Bauern in die kommenden Diskussionen einbezogen werden. Dietschi, der als Landwirt am Rande selbst von einem Ausbau betroffen ist, fürchtet sich um den Verlust von Landwirtschaftsland durch einen Pistenausbau.

Der BDP-Kantonsrat fürchtet, dass die Landwirte gleich doppelt betroffen sein könnten: Zum einen würden wohl ökologische Ausgleichsmassnahmen, die die Umweltverbände fordern, auf Kosten von Landwirtschaftsland gehen. Zum anderen seien die meisten Bauern in der Witi Pächter, das Land gehört zu einem Teil einer Grenchner Stiftung.

Dietschi befürchtet, diejenigen Landwirte, die direkt durch den 450-Meter-Ausbau ihr Land verlieren würden, könnten bei einer Neuverteilung künftig mehr Pachtland erhalten – auf Kosten anderer Landwirte. «Es geht um Existenzen», betont Dietschi, der noch nicht entschieden hat, ob er für oder gegen einen Ausbau ist.

Bernard Staub, Chef des Amtes für Raumplanung, dämpft Ängste der Bauern, sie würden in die Diskussion nicht genug einbezogen. Selbstverständlich würden auch sie einbezogen. Nächste Woche werden die ersten Einladungen für die zwei Arbeitsgruppen verschickt, in denen sich Organisationen, Gemeinden, der Flugplatz, etc. bis Ende Jahr zum Ausbau äussern können.

Amtschef Staub betont nochmals, dass jetzt erst das Verfahren beginnt. In diesem werden die Fakten zusammengetragen, aufgrund derer die Regierung Anfang 2015 überhaupt erst entscheidet, ob es je zu einem Ausbau kommt oder nicht. «Aber alle meinen, es sei jetzt schon alles beschlossen», so Staub.