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Barbara Banga tritt als Präsidentin des Tierschutzvereins Grenchen und Umgebung zurück. Der Verein hofft, das Amt möglichst bald wieder zu besetzen.
An seiner Generalversammlung nahm der Tierschutzverein Grenchen und Umgebung (TSVG) Kenntnis von der Demission der bisherigen Präsidentin Barbara Banga, behandelte speditiv die statutarischen Geschäfte und wählte mit Beatrix Widmer ein neues Vorstandsmitglied. In einem Referat gewährte die Betriebsleiterin der Wildstation Landshut in Utzenstorf zudem interessante Einblicke in die Arbeit der Stiftung.
Vize-Präsidentin Belgin Hetzel trug als Sitzungsleiterin den Jahresbericht vor (Verfasserin: Tierärztin Irene Keller). Der Verein kümmerte sich auch dieses Jahr wiederum um zahlreiche entlaufene und zugelaufene Katzen. Vor allem wenn die Tiere gechipt waren, konnten sie rasch wieder ihrem Besitzer übergeben werden. Andernfalls waren die sozialen Medien häufig eine wertvolle Hilfe.
Etliche Katzen wurden aufgepäppelt, auf Leukose getestet, kastriert, entparasitiert, gechipt und konnten schliesslich an gute Plätze vermittelt werden. Man musste aber auch wieder zahlreichen Meldungen über schlechte Tierhaltungen nachgehen, wobei darauf hingewiesen wurde, dass der Verein selber keine amtlichen Befugnisse habe. Eindeutige Fälle werden jeweils dem Veterinäramt weitergegeben.
Mitarbeiter gesucht
Die von Kassierin Marlis Müller präsentierte Jahresrechnung schloss mit einem geringen Verlust (knapp 3000 Franken) ab. Das Vereinsvermögen beläuft sich auf gut 168 000 Franken. Um seine Arbeit auch weiterhin ausführen zu können, sucht der Verein engagierte Personen, insbesondere für die Kontrollen. Und selbstverständlich möchte man auch das Präsidentenamt baldmöglichst wieder besetzen können.
Belgin Hetzel würdigte die scheidende Präsidentin Barbara Banga. Diese habe vor gut zehn Jahren den Verein vor dem Aus bewahrt und massgeblich dazu beigetragen, dass er in der Öffentlichkeit wieder wahrgenommen wird.
Einzigartige Wildstation
Die Wildstation Landshut ist einzigartig in der Schweiz. Wie Tierärztin Ulrike Cyrus-Eulenberger erklärte, seien die primären Aufgaben die Aufnahme, Untersuchung, Behandlung und Pflege verletzter oder kranker sowie die Aufzucht verwaister einheimischer Wildtiere. Das Ziel dieser Betreuung ist die Auswilderung der Tiere, möglichst an ihrem Fundort, wenn es aus wildbiologischer Sicht auch Sinn macht. Jährlich werden 1600 Tiere (mehr als 120 Tierarten) in der Station betreut. Tendenz steigend. Anhand einiger Beispiele zeigte die Fachfrau spannend auf, welche Anstrengungen unternommen werden, um die Tiere eben wieder in ihre angestammte Umgebung entlassen zu können.
Spezielles Augenmerk wird auch auf die Umwelterziehung und Naturschutzbildung gelegt: Auf dem der Station zugehörigen öffentlichen Naturlehrpfad und im Rahmen von Führungen durch die Station für Privatpersonen, Kindergarten- und Schulklassen wird Wissenswertes über die Biologie einheimischer Tiere sowie deren Lebensraum vermittelt. Das jährliche Budget beträgt eine halbe Million Franken. Die Institution wird ausschliesslich mit Spenden finanziert.